EU-Verlauf: Gewinne im Öl- und Gassektor

In Paris kletterte der Cac-40-Index um 0,22 Prozent auf 3.849,57 Punkte. Der Londoner FTSE 100  konnte mit einem Zuwachs von 0,89 Prozent auf 5.745,25 Zähler noch etwas stärker zulegen.


Im europäischen Branchenindex Stoxx 600 zählte der entsprechende Subsektor für Öl- und Gaswerte zu den grössten Gewinnern. Triebfeder waren positiv aufgenommene Quartalszahlen von BP und BG Group. BP gewannen 1,32 Prozent auf 429,60 Pence. Der von der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko schwer gebeutelte britische Ölkonzern erwirtschaftete im dritten Quartal wieder einen Gewinn. Zwar seien die Kosten für die Ölpest stärker als erwartet gestiegen, auf bereinigter Basis habe BP aber sehr starke Zahlen vorgelegt, schrieb Kepler-Analyst Bertrand Hodee in einem Kommentar. BG Group rückten um 2,11 Prozent auf 1.236,50 Pence vor. Der Energiekonzern steigerte im dritten Quartal seinen Gewinn und erhöhte zudem die Prognose für die Ressourcen in Brasilien. Die Zahlen sollten Anleger zuversichtlich stimmen, sagten Analysten von Morgan Stanley. Die BG Group ist aus ihrer Sicht weiterhin erheblich unterbewertet.


Gefragt waren ferner Papiere aus der Konsumgüterbranche. Reckitt Benckiser verzeichneten ein Kursplus von 1,70 Prozent auf 3.585,00 Pence. Der Konzern steigerte im abgelaufenen Quartal Umsatz und Gewinn. Unternehmenschef Bart Becht zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis und begründete es mit dem starken Geschäft in Wachstumsmärkten sowie dem Erfolg innovativer Produkte. Lob kam auch von Analystenseite: Die Zahlen seien vor allem deshalb beeindruckend, weil viele Marktbeobachter das dritte Quartal für das schwierigste halten, urteilte Graham Jones vom Brokerhaus Panmure Gordon.


Der europäische Bankenindex schnitt relativ schwach ab und Aktien der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) verzeichneten mit einem Abschlag von 2,32 Prozent auf 8,899 Euro besonders hohe Verluste. Die geplante Kapitalerhöhung wirke belastend, hiess es am Markt. Die spanische Bank will damit die Milliardenbeteiligung an der türkischen Bank Garanti finanzieren.


Auf die Verkaufslisten setzten Anleger ausserdem die Papiere von DSM. Nach der Bilanzvorlage brachen die Titel des niederländischen Chemiekonzerns um über 4 Prozent ein. Das Zahlenwerk sei enttäuschend, sagte Analyst Mark van der Geest von ABN Amro. Der Experte bemängelte vor allem den schwächer als erwartet ausgefallenen Betriebsgewinn der Ernährungssparte (Nutrition). (awp/mc/ps/13)

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