«Wir werden gegen Ende des Jahres noch einen ziemlich volatilen Handel erleben. Die Umsätze sind gering. Es gibt aber noch einige wichtige Daten, die zur Veröffentlichung anstehen», sagte Koen De Leus, Volkswirt bei KBC.
Der Ölsektor entwickelte sich positiv und profitierte von dem erneut gestiegenen Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec). Cairn Energy schossen am Morgen zunächst um mehr als 10 Prozent nach oben, gaben dann aber ihre Gewinne teils wieder ab. Zuletzt hielten sich die Papiere mit plus 4,52 Prozent auf 333,20 Pence aber noch immer an der Spitze im Londoner «Footsie». Die Deutsche Bank erhöhte angesichts der Fortschritte bei der Erschliessung eines Ölfeldes vor Grönland ihr Kursziel und beliess die Einstufung auf «Buy». Der Öl- und Gasförderer habe sich eine Bohrplattform gesichert und könne nun ein Jahr früher als bislang gedacht mit den Probebohrungen beginnen, schrieben die Deutsche-Bank-Analysten. Total verteuerten sich um 1,53 Prozent auf 44,52 Euro. Der französische Ölkonzern will seine Beziehungen zu China ausbauen und plant Partnerschaften, berichtete das «Wall Street Journal».
Gesucht wurden auch Stahlaktien. ArcelorMittal gewannen 1,63 Prozent auf 31,505 Euro. Vallourec waren mit einem Zuwachs von 2,50 Prozent auf 125.15 Euro zweitbester Wert im französischen CAC-40-Index . Die Credit Suisse rät Investoren, auf Sicht bis Mitte 2010 weiter in Stahlkochern investiert zu bleiben. Das zyklische Potenzial überwiege die Risiken, hiess es.
Im Plus notierten auch Bank-Papiere. Societe Generale verteuerten sich um 0,61 Prozent auf 47,89 Euro. Merrill Lynch setzte die Titel des französischen Bankhauses auf ihre «Most Preferred List». In Zürich erklommen Julius Bär mit plus 3,84 Prozent auf 35,43 Franken den ersten Platz im Swiss-Market-Index (SMI) . Goldman Sachs startete die Aktien mit «Buy» und Kursziel 46 Franken. Die Privatbank sei gut aufgestellt und biete unter den Schweizer Banken derzeit das grösste Aufwärtspotenzial, so die Goldman-Analysten.
Kursgewinne gab es ausserdem im Autosektor. Fiat gewannen 0,68 Prozent auf 10,33 Euro. Im Mittelpunkt steht ein Treffen von Fiat-Chef Sergio Marchionne mit Regierungsvertretern aus Rom. Der von Rom geäusserte Wunsch, die Autoproduktion in Italien auf über 900.000 Fahrzeuge zu steigern, sei nicht astronomisch, sagte Marchionne. Fiat drängt Italiens Regierung aber im Gegenzug zu Steuererleichterungen auf Autoverkäufe und zur Unterstützung bei der Senkung der Lohnkosten. An der Pariser Börse rückten Renault mit plus 2,58 Prozent auf 35,595 Euro an die Spitze. PSA Peugeot Citroen legten ebenfalls zu.
Die vom französischen Atomkraftwerksbauer Areva an Alstom und Schneider Electric verkaufte Sparte Transmission & Distribution konnte einen Auftragsgewinn in Höhe von 200 Millionen Euro verbuchen. Der Auftrag umfasst den Bau von elf Schaltanlagen für die Dubai Electricity & Water Authority (DEWA). Alstom-Titel verbuchten Kursaufschläge von 0,41 Prozent auf 49,405 Euro. Schneider gewannen sogar knapp 2 Prozent dazu. (awp/mc/pg/14)