«Es ist ziemlich klar, dass der Markt in der vergangenen Woche an Schwung verloren hat», sagte Darren Winder, Chefstratege bei Cazenove. «Die Kursgewinne, die wir bei den zyklischen Werten zu Beginn des zweiten Quartals gesehen haben, beginnen nachzulassen.» Er glaube jedoch nicht, dass dies der Anfang eines Abwärtstrends sei. Die Märkte bewegten sich in einer Handelsspanne zur Zeit und warteten auf Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung.
Besonders deutliche Kursgewinne verbuchten der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk mit plus 5,74 Prozent auf 285,50 dänische Kronen sowie Elan Corp, die sich um 6,40 Prozent auf 5,40 Euro verteuerten. Bei Novo Nordisk spekulierten Marktteilnehmer auf steigende Umsätze für das Diabetes-Mittel Levemir, nachdem anhaltende Unsicherheit um die Sicherheit des Medikaments Lantus vom Konkurrenten Sanofi-Aventis zuletzt auf die Stimmung gedrückt hatte. Elan sprangen nach einem Bericht der «Financial Times» über einen möglichen Einstieg des Schweizer Novartis-Konzerns an. Die Titel des Schweizer Pharmakonzerns Roche Holding gewannen 0,75 Prozent auf 148,10 Franken hinzu.
Rohstoffwerte profitierten von steigenden Metall- und Ölpreisen. BP gewannen 1,48 Prozent auf 480,45 Pence hinzu und TOTAL verteuerten sich um 0,97 Prozent auf 38,38 Euro. Repsol-YPF arbeiteten sich um 1,01 Prozent auf 15,96 Euro vor. Der Konzern hat vor der Nordküste Spaniens neue Ölvorkommen entdeckt, die bis zu 8.000 Barrel je Tag produzieren könnten. Rohstoffaktien wie BG Group zogen um 2,21 Prozent auf 1.018 Pence an, BHP Billiton gewannen 0,33 Prozent auf 1.360 Pence und Antofagasta stiegen um 0,25 Prozent auf 590,50 Pence.
Die Aktien der beiden Minenkonzerne Anglo American und Xstrata fielen derweil beide um etwa zwei Prozent zurück. Der Bergbaukonzern Anglo wehrt sich mit Investitionsplänen gegen das Fusionsangebot des Konkurrenten Xstrata. Laut einem Bericht des «Sunday Telegraph» will das in London ansässige Konglomerat sein Eisenerzgeschäft in Brasilien ausweiten. Dazu seien Gespräche über eine Kooperation mit Chinas staatlichem Aluminiumhersteller Chinalco und mindestens einem Investor aus dem Nahen Osten aufgenommen worden. Die Investitionen würden im dreistelligen Millionenbereich liegen, sollte eine Kooperation zustande kommen.
Vodafone gewannen 0,43 Prozent auf 116,70 Pence. Laut einem Bericht der «Financial Times» will der nach Umsatz weltgrösste Mobilfunkkonzern die britische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom übernehmen oder erwägt die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem deutschen Wettbewerber. Sollte Vodafone den Konkurrenten kaufen, würde das Unternehmen mit 40 Prozent Marktanteil die Nummer eins im britischen Mobilfunkmarkt. Das Geschäft könnte aber von den Wettbewerbsbehörden blockiert werden. (awp/mc/ps/18)