EU-Verlauf: Gewinne – Positive Unternehmens-Nachrichten stützen
Einem Händler zufolge sei ein Grossteil der am Vortag in Übersee erzielten Verluste nunmehr in den Kursen eingepreist, so dass positive Unternehmensnachrichten die Notierungen gestützt hätten.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,59 Prozent auf 3.739,03 Zähler. Für den auch Schweizer und britische Werte umfassenden STOXX 50 ging es um 0,16 Prozent auf 3.207,65 Punkte nach oben. Der Euronext 100 legte um 0,25 Prozent auf 851,56 Zähler zu. In Paris rückte der CAC 40 um 0,32 Prozent auf 4.792,28 Zähler vor. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,09 Prozent auf 5.873,30 Zähler.
An der Börse in London rückten Rohstoff- und Bergbaukonzerne in den Fokus. Der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton hat sein Übernahmeangebot für den Konkurrenten Rio Tinto erhöht. Da Rio Tinto seit vergangener Woche mit Chinalco und Alcoa einen neuen Grossaktionär an Bord hat, halten Branchenkenner es für möglich, dass ein Bieterwettstreit um den in Grossbritannien, Australien und den USA beheimateten Konzern entbrennen könnte. Zudem berichtete der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton am Dienstagabend über ein erfolgreich verlaufenes erstes Halbjahr. Analysten teilten die Meinung von BHP-Chef Marius Kloppers, wonach «zwingende Gründe» für einen Zusammenschluss von Rio Tinto und BHP sprächen. BHP-Aktien sackten um 5,39 Prozent auf 1.511,00 Pence ab, und die Aktien von Rio Tinto fielen um 0,72 Prozent auf 5.395,00 Pence.
Papiere von Aviva verloren 1,07 Prozent auf 603,00 Pence. Der grösste britische Versicherer hat zwar sein Neugeschäft im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Im allgemeinen Versicherungsgeschäft sei unterdessen mit höher als von dem Unternehmen zuvor erwarteten Belastungen zu rechnen, teilte Aviva mit. Grund dafür seien Hochwasserschäden in Grossbritannien aus dem vergangenen Sommer, hiess es.
In Paris rückten die Aktien von France Telecom nach der Bekanntgabe von Jahreszahlen um 1,95 Prozent auf 23,47 Euro vor. Der Telekomkonzern hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn kräftig gesteigert und will daran auch die Aktionäre mit einer überraschend hohen Dividende von 1,30 Euro teilhaben lassen. Händler sprachen von einem starken Zahlenwerk, das die Markterwartungen durch die Bank übertroffen habe.
Papiere von LVMH Moët-Hennessy – Louis Vuitton verbilligten sich um 0,12 Prozent auf 68,90 Euro. Der Luxusgüterkonzern hat zwar im abgelaufenen Geschäftsjahr dank der Zuwächse seiner Marken Umsatz und Gewinn gesteigert. Händler verwiesen jedoch auf die sich verschärfende Rezessionsängste, welche die «starken Zahlen» von LVMH und den zuversichtlichen Ausblick überschattet hätten. Titel von Vallourec sackten um 9,88 Prozent auf 127,70 Euro ein. Laut Händlern bemängelten Anleger den vorsichtigen Ausblick des Stahlröhrenherstellers für 2008 und die Aussicht auf sinkende Gewinnmargen.
An der Börse in Stockholm fielen die Aktien von Volvo um 2,62 Prozent auf 83,75 Schwedische Kronen (SEK). Der Lkw-Bauer hat zwar im vierten Quartal dank starker Umsätze seinen Gewinn steigern können, damit aber die Markterwartungen verfehlt. Papiere der SAS Group brachen um 8,54 Prozent auf 56,25 SEK ein. Die Fluggesellschaft ist im vierten Quartal ins Minus gerutscht. Marktexperten hatten zuvor mit einem Gewinn gerechnet. Auch die Umsätze fielen enttäuschend aus.
In Helsinki sackten die Papiere von Rautaruukki um 5,69 Prozent auf 25,69 Euro ab. Der Produzent metallbasierter Komponenten hat im vierten Quartal einen niedriger als vom Markt erwarteten Gewinn erwirtschaftet. (awp/mc/pg)