EU-Verlauf: Gewinne – Spanische Bankenwerte gefragt

Händler führten die anhaltenden Gewinne darauf zurück, dass Anleger die günstigen Aktienkurse weiterhin zum Einstieg nutzten und die Sorgen um die europäischen Schuldenkrise weiter abgeklungen seien. China habe mit seinem Treuebekenntnis zu Staatsanleihen der Eurozone wesentlich dazu beigetragen. «Die Wall Street verzeichnete erneut ordentliche Gewinne», sagte ein anderer Marktteilnehmer, was seiner Meinung nach entscheidend für die anhaltend positive Grundstimmung gewesen sei. Allerdings verwies er auch auf zu erwartende erhöhte Volatilität: In London und New York dürften sich Anleger an diesem Tag für das lange Wochenende positionieren, da die dortigen Börsen am Montag wegen eines Feiertags pausieren werden.


Unter den überwiegend leicht im Plus liegenden Finanzwerten stachen die spanischen Grossbanken besonders positiv hervor und führten die lange Gewinnerliste im EuroStoxx 50 an. Banco Santander wurden 2,46 Prozent höher bei 8,415 Euro gehandelt. Die Papiere der BBVA legten um 2,30 Prozent auf 8,685 Euro zu.


Die Aktien der Reisekonzerne Tui Travel und Thomas Cook waren mit plus 3,61 beziehungsweise 2,87 Prozent unten den stärksten Werten im britischen FTSE-100-Index. Das japanische Bankhaus Nomura hatte beide auf «Buy» hochgestuft.


Eine Hochstufung sorgte auch beim Konsumgüterkonzern Unilever für ein Kursplus von 1,65 Prozent. Die UBS hatte die Einstufung ebenfalls auf «Buy» erhöht. Renault stiegen in Paris um 1,39 Prozent auf 29,585 Euro. Kreisen zufolge gaben die Franzosen ein vorläufiges Gebot für den in Schieflage geratenen koreanischen Autobauer Ssangyong ab.


Keine Erfolgsmeldung gibt es nach wie vor von BP. Die Ergebnisse der jüngsten Versuche, das Ölleck im Golf von Mexiko zu schliessen, werden noch analysiert. Beteiligte Personen bezeichneten den Erfolg als nach wie vor als unsicher. BP verloren 2,27 Prozent auf 509,00 Pence und waren damit schwächster Wert im Stoxx-Europe-50-Index. Konkurrent Royal Dutch Shell will für 4,7 Milliarden Dollar das US-Erdgasunternehmen East Ressources übernehmen. Die Shell-Papiere drehten nach anfänglichen Verlusten mit 0,47 Prozent ins Plus. Händlern zufolge war dabei der weiter anziehende Ölpreis hilfreich: Rohöl der US-Sorte WTI stieg am Morgen wieder über die Marke von 75 Dollar pro Barrel.


Schwach entwickelten sich die Aktien von Prudential, die um 0,73 Prozent auf 543,50 Pence nachgaben. Der Versicherungskonzern versucht laut der ‹Financial Times›, den Kaufpreis für das Asiengeschäft von AIG herunter zu handeln, um die nötige Zustimmung kritischer Aktionäre für die Übernahme zu bekommen. Vortags noch hatten Gerüchte über eine Absage den Kurs um bis zu sieben Prozent in die Höhe schnellen lassen. (awp/mc/ps/14)

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