Der EuroStoxx 50 legte im Mittagshandel um 0,50 Prozent auf 2.993,28 Punkte zu. Für den CAC-40-Index ging es in Paris um 0,38 Prozent auf 4.015,89 Punkte nach oben. Der FTSE 100 gewann 0,55 Prozent auf 5.503,61 Zähler. Gegen Mittag liessen die Futures für den Handel an den US-Börsen ebenfalls leichte Kursgewinne erwarten. Die Wall Street dürfte damit an die freundliche Entwicklung vom Vortag anknüpfen.
Von der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am frühen Nachmittag erwarten Händler indes kaum Impulse für den Handel. Die EZB wird den Leitzins nach Einschätzung von Volkswirten nicht antasten. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet dürfte auf der Pressekonferenz das Leitzinsniveau erneut als angemessen und den Ausblick als sehr unsicher bezeichnen.
Zu den grossen Gewinnern an den europäischen Börsen zählten die Aktien des australisch-britischen Bergbaukonzerns Rio Tinto mit einem Plus von 2,59 Prozent auf 3.630,00 Pence. Rio Tinto überraschte am Morgen mit einem unerwartet starken Anstieg der Produktion von Eisenerz. Vor allem eine starke Nachfrage aus China habe die Produktion im vierten Quartal um nahezu 50 Prozent nach oben getrieben. Experten werten die Daten als Hinweis für die nach wie vor robuste Nachfrage nach Eisenerz im Wachstumsmarkt China.
Die neusten Daten von Rio Tinto hätten den Markt «in Aufregung versetzt», beschrieb der Marktstratege Henk Potts von Barclays Wealth die Stimmung unter den Investoren. Der starke Anstieg der Produktion zeige, dass die Nachfrage nach Rohstoffen trotz der Wirtschaftskrise nach wie vor «sehr robust» sei. Die Daten hätten die Aktien der Minen-Betreibers sicherlich beflügelt, sagte Potts.
Dementsprechend zählten die Papiere des grossen Mitbewerbers BHP Billiton mit einem Kursgewinn von 2,50 Prozent auf 2.093,50 Pence zu den grossen Gewinnern. Ausserdem waren die Aktien des führenden Stahlkonzerns ArcelorMittal mit einem Plus von 1,96 Prozent auf 32,78 Euro in der Spitzengruppe der Gewinner im EuroStoxx 50 zu finden.
Dann standen auch Aktien führender Supermarktketten im Mittelpunkt des Interesses. Die belgische Supermarktkette Delhaize musste Ende 2009 einen herben Rückschlag verkraften. Im vierten Quartal sind die Erlöse laut Konzernangaben um 10,1 Prozent gesunken und damit stärker, als Analysten das zuvor befürchtet haben. Die Börse reagierte auf die schlechten Umsatzzahlen mit einem Minus von 1,89 Prozent bei den Aktien von Delhaize auf 52,55 Euro. Nach Börsenschluss wird die französische Supermarktkette Carrefour ebenfalls Umsatzzahlen veröffentlichen. Carrefour-Aktien verloren nach den Delhaize-Daten deutliche 1,38 Prozent auf 34,40 Euro.
Schliesslich hielten sich die Aktien des französischen Autobauers Renault nach wie vor kaum verändert bei 39,40 Euro. Der Konzern erhöhte im Krisenjahr 2009 nach eigenen Angaben seinen Anteil am schrumpfenden Weltmarkt um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Einschliesslich leichter Nutzfahrzeuge sei der Marktanteil um 0,2 Punkte auf 3,7 Prozent gestiegen. Dank neuer Modelle werde auch im laufenden Jahr mit einem weiteren Anstieg der Marktanteile gerechnet. (awp/mc/ps/16)