EU-Verlauf: Gewinne – Vorgaben stützen, Bankensektor gefragt
Banken waren denn auch gefragt. In London stiegen Lloyds Banking Group an der «Footsie»-Spitze um 6,30 Prozent auf 71,75 Pence. Händler verwiesen auf einen Bericht der «Sunday Times», demzufolge die britische Bank im ersten Halbjahr in die Gewinnzone zurückkehren könne. Zudem könnte der Finanzkonzern der «Times» zufolge nach dem Willen der Opposition zerschlagen werden. Für Banco Santander ging es um 1,95 Prozent auf 9,14 Euro hoch. Laut Anlegermagazin «Barron’s» dürfte die spanische Bank ihren Aktionären dank der steigenden Zahl der US-Filialen kräftige Renditen bescheren und auch für amerikanische Anleger bekannter werden.
Titel des Versicherers Friends Provident waren mit plus 2,10 Prozent auf 73,00 Pence ebenfalls gefragt. Konkurrent Resolution «versüsste» das Mitte vergangener Woche durch Friends Provident abgelehnte Angebot durch eine Barkomponente. Am Freitag hatte Friends Provident noch Gespräche über eine Fusion beider Versicherer vorgeschlagen.
An der Spitze im EuroSTOXX kletterten Vivendi um 3,87 Prozent auf 18,13 Euro. Der französische Mischkonzern hat die Gespräche mit der kuwaitischen Telekomgruppe Zain über eine Mehrheitsübernahme des Afrikageschäfts unterbrochen. Händler werteten dies als Befreiungsschlag. «Strategisch wäre eine Übernahme zwar sinnvoll, allerdings wäre sie zu teuer. Das lastete in den vergangenen Tagen wie ein Fluch auf der Aktie», kommentierte ein Börsianer.
In der Schweiz legten Aktien von Roche Holding 1,26 Prozent auf 153,00 Franken zu. Der Pharmakonzern erzielte in einer Phase-III-Studie für Xeloda in Kombination mit Oxaliplatin bei Dickdarmkrebs im Frühstadium einen Erfolg.In den Tests sei der primäre Endpunkt des krankheitsfreien Überlebens im Vergleich zur allgemein angewandten Kombinationstherapie erreicht worden.
Auch Analystenkommentare bewegten die entsprechenden Titel. So legten Alstom um 2,73 Prozent auf 44,535 Euro zu. Morgan Stanley sieht rund 20 Prozent Aufwärtspotenzial für die Titel des Verkehrstechnikkonzerns. Im Sektor bevorzugen die Analysten Unternehmen, für die der Markt die langfristigen Aussichten unterschätze. Cable & Wireless kletterten nach einer Ersteinschätzung der ING um 2,62 Prozent auf 136,90 Pence. Die Analysten nahmen die Bewertung für den britischen Telekomanbieter mit «Buy» und einem Kursziel von 160 Pence auf. Sie erwarten robuste Umsätze, eine Steigerung der operativen Marge sowie ein starkes Cash Flow-Wachstum. (awp/mc/ps/17)