EU-Verlauf: Gut behauptet – Luxuswerte und Rohstofftitel gefragt
Allerdings hätten auch einige Investoren nach den Anstiegen der Vortage einen Teil ihrer Gewinne wieder mitgenommen, sagten Händler. Dies habe das Plus an den Börsen geschmälert.
Der Leitindex EuroStoxx 50 gewann sehr moderate 0,04 Prozent auf 2.706,70 Punkte. Der Pariser CAC-40-Index stieg um 0,39 Prozent auf 3.538,24 Zähler, während der Londoner FTSE 100 um 0,21 Prozent auf 4.765,38 Punkte zulegte.
Minenwerte zählten zu den Gewinnern im Markt. Kazakhmys stiegen um 3,72 Prozent auf 934,00 Pence, und Xstrata gewannen 2,10 Prozent auf 827,00 Pence hinzu. Börsianer begründeten dies mit den weiter gestiegenen Kupferpreisen.
An der Börsen in Zürich schnellten die Papiere der Swatch Group gar um 10,28 Prozent auf 231,70 Franken in die Höhe und waren damit der klare Favorit im Swiss-Market-Index (SMI) . Der Uhrenhersteller hatte mit seinen Halbjahreszahlen die durchschnittlichen Markterwartungen übertroffen. Sowohl der Bruttoumsatz als auch der Reingewinn hätten über den Prognosen gelegen, sagten Börsianer.
Im Kielwasser dieser guten Nachrichten verteuerten sich die Papiere des Luxusgüterkonzerns Compagnie Financiere Richemont um 5,17 Prozent auf 28,46 Franken. Zudem stiegen die Titel von LVMH Moët-Hennessy – Louis Vuitton an der Spitze des europäischen Leitindex um 6,93 Prozent auf 67,90 Euro. Der Luxusgüter-Hersteller hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass er einen Anteil von 50 Prozent an zwei Premium-Weinherstellern erworben hatte.
Zu den Favoriten in Grossbritannien zählten die Papiere von British Land . Diese verbuchten einen Aufschlag von 3,22 Prozent auf 509,00 Pence. Einem Bericht des «Daily Telegraph» zufolge erwägt ein Konsortium, das aus einem der reichsten Familien der Welt besteht, eine Übernahme des Immobilienunternehmens. Zu diesem Konsortium sollen der indische Stahlmagnat Lakshmi Mittal und die führende Herrscherfamilie des Emirats Abu Dhabi gehören.
In Irland sprangen indes die Papiere der Allied Bank um 7,33 Prozent auf 2,254 Euro hoch. Laut einem Bericht der «Irish Times» erwägt eine grosse kanadische Bank einen Einstieg in das Finanzinstitut. Auch Titel des Wettbewerbes Bank of Ireland verteuerten sich und rückten um 3,25 Prozent auf 2,13 Euro vor.
Ferner stiegen die Titel des britischen Hedge-Fonds-Anbieters Man Group um 1,18 Prozent auf 265,50 Pence. Das Unternehmen hatte seinen restlichen Anteil an dem Futures-Broker MF Global an die japanische Bank Nomura verkauft. Durch die Transaktion erhöht sich der Kapitalüberschuss der Briten um etwa 90 Millionen US-Dollar.
Aegon-Papiere aber weiteten ihre Vortagesverluste aus und fielen um 1,15 Prozent auf 5,317 Euro. Der niederländische Finanzkonzern hatte die am Vortag angekündigte Kapitalerhöhung von etwa einer Milliarde Euro durchgeführt. Die neuen Titel wurden zu 5,25 Euro je Aktie in Amsterdam und zu 7,50 US-Dollar je Aktien in New York platziert. Die Aegon-Anteilsscheine waren am Donnerstag gegen den positiven Branchentrend am Ende des EuroStoxx 5,90 Prozent auf 5,379 Euro abgesackt. Das Unternehmen hatte zudem nach einem überraschenden Quartalsverlust die Dividenden im laufenden Jahr gestrichen. (awp/mc/pg/17)
