EU-Verlauf: Gut behauptet – Technologie- und Rohstoffwerte tragen Erholung
Die Kursgewinne wurden getragen von festen Technologiewerten, die von einem optimistischeren Ausblick von Texas Instruments profitierten. Gefragt waren zudem Rohstoffaktien sowie als eher defensiv geltende Telekomtitel. Die jüngste Kursrally habe eine deutliche Bewertungslücke zwischen zyklischen und defensiven Papieren gerissen, sagte ein Analyst. Während der jetzt begonnenen Konsolidierungsphase erwarte er daher einen Favoritenwechsel.
Unter den EuroSTOXX-Favoriten gewannen Nokia 3,58 Prozent auf 11,27 Euro, STMicroelectronics zogen im CAC-40 um 4,60 Prozent auf 5,53 Euro an. Papiere von ASML verteuerten sich um 1,61 Prozent auf 14,795 Euro. Der zweitgrösste US-Chipkonzern Texas Instruments rechnet für das laufende zweite Quartal mit mehr Gewinn und Umsatz als bislang. Der Gewinn je Aktie (EPS) dürfte mit 14 bis 22 US-Cent deutlich höher ausfallen als zuletzt angekündigt, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Bislang hatte Texas Instruments mit einem EPS von 1 bis 15 Cent gerechnet. Der Umsatz dürfte mit 2,3 bis 2,5 Milliarden US-Dollar ebenfalls höher liegen als die zuletzt prognostizierten 1,95 bis 2,4 Milliarden Dollar. Alcatel-Lucent stiegen um 1,56 Prozent auf 1,947 Euro. Laut einem Pressebericht steht das Unternehmen zudem kurz vor dem Zuschlag eines bis zu 600 Millionen US-Dollar schweren Auftrags des indischen Mobilfunkbetreibers Reliance Communications.
Ölwerte waren im Zuge der Erholung des Ölpreises ebenfalls gefragt: Repsol-YPF gewannen 1,25 Prozent auf 16,26 Euro, in London waren BP mit plus 1,43 Prozent auf 532,50 Pence Sektorfavorit. Die festen Minenwerte wurden angeführt von Eurasian Natural mit einem Aufschlag von 1,53 Prozent auf 663,50 Pence.
Danone-Aktien sprangen nach einem Analystenkommentar um 3,30 Prozent auf 34,08 Euro an. Morgan Stanley hatte zuvor das Votum von «Equal-weight» auf «Overweight» angehoben und das Kursziel von 37,00 auf 40,00 Euro hochgesetzt. Die Aktie sei in der jüngsten Kursrally vergessen worden, schrieb Analyst Michael Steib. Mit einer Bewertung nahe des 15-Jahres-Tiefs habe die Aktie zudem wohl ihren Boden gefunden.
Auch Finanzwerte legten zu und folgten damit ihren US-Branchenkollegen, die eine späte Erholung der US-Indizes getragen hatten. UBS stiegen um 0,54 Prozent auf 14,92 Franken. Die Schweizer Regierung hat noch keine Entscheidung über die Pflichtwandelanleihe der Grossbank getroffen. Die Eidgenössische Finanzverwaltung prüfe im Auftrag des Finanzministeriums verschiedene Transaktionsmöglichkeiten, teilte das Schweizer Finanzministerium (Eidgenössisches Finanzdepartement) am Morgen mit. Der Bundesrat werde zu gegebener Zeit entscheiden. Am heutigen Dienstag läuft die für die UBS-Pflichtwandelanleihe vorgesehene Sperrfrist ab und die Schweizer Regierung könnte die Wandelanleihe ganz oder teilweise vorzeitig in UBS-Aktien tauschen. Für die Umwandlung gilt ein Mindestpreis von 18,21 Franken.
Aktien von Air France-KLM verloren dagegen 4,01 Prozent auf 10,05 Euro. Die wegen des Flugzeugabsturzes vergangene Woche ohnehin im Fokus stehende Fluggesellschaft meldete für Mai einen Passagierrückgang um 8,1 Prozent. Die Frachtdaten hätten jedoch die jüngste Stabilisierung bestätigt. (awp/mc/pg/15)