Am Vortag waren bereits die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend stark auf ein 26-Jahreshoch gestiegen, auch die ADP-Daten vom Mittwoch deuteten auf einen deutlichen Beschäftigungsrückgang hin.
Der EuroSTOXX 50 gewann gegen Mittag 0,53 Prozent auf 2.305,41 Punkte. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,63 Prozent auf 4.255,74 Zähler und der französische CAC-40-Index legte 0,57 Prozent auf 3.083,79 Zähler zu.
Insbesondere Banken legten in Hoffnung auf möglicherweise neue Bilanzierungsregeln für US-Banken zu. «Es keimt die Hoffnung auf, dass die Anstrengungen der Politik Erfolg haben», sagte ein Händler. So gewannen unter anderem Royal Bank of Scotland (RBS) 5,91 Prozent auf 23,25 Pence, BNP Paribas legten um 5,05 Prozent auf 29,10 Euro zu.
LVMH Moët-Hennessy – Louis Vuitton setzten sich nach Zahlen mit plus 5,80 Prozent auf 46,975 Euro an die Spitze im EuroSTOXX. Einen Ausblick gab der Luxusgüterhersteller nicht, allerdings sei der Januar «kein schlechter Monat» gewesen. Aktien des Konkurrenten Hermes International legten nach einem Umsatzanstieg im vergangenen Jahr ebenfalls kräftig zu. Allerdings warnte Hermes vor möglicherweise sinkenden Margen im laufenden Jahr.
In der Schweiz zählten die Finanzwerte unterdessen zu den grössten Verlierern. Julius Bär brachen nach teils enttäuschenden Zahlen um 22,34 Prozent auf 25,80 Franken ein ? in der Spitze sackten die Titel mit mehrfachen Handelsunterbrechungen sogar um mehr als 40 Prozent auf 19,74 Franken ab. Händlern zufolge kursieren am Markt Gerüchte, dass bei der Bank möglicherweise Zahlen geschönt worden sein könnten, um die Boni in die Höhe zu treiben. Ein Brief von leitenden Angestellten mit diesem Inhalt soll an Analysten und die Schweizer Bankenkommission gegangen sein, hiess es am Markt. Bär-Chef Hans de Gier sagte, dass es einen Brief an die Aufsichtsbehörden gegeben habe, der über einen kleinen Vorfall im Handelsgeschäft informiert habe. Der Vorfall im Oktober sei gelöst worden und aus Sicht von de Gier «irrelevant». De Gier erklärte, dass die Gerüchte jeder Grundlage entbehren. Auch Swiss Re setzten die Talfahrt vom Vortag fort und verloren 10,55 Prozent auf 19,41 Franken. Zahlreiche Analysten hatten sich negativ zu dem Rückversicherer geäussert.
In London waren British Airways nach Zahlen gefragt und stiegen um 2,74 Prozent auf 131,125 Pence. Die schwächelnde Wirtschaft und die Abwertung des Pfund trieben die Fluggesellschaft allerdings in die roten Zahlen. Auch Volvo schossen trotz eines überraschenden Verlusts im vierten Quartal in die Höhe und kletterten in Stockholm um 14,04 Prozent auf 39,80 schwedische Kronen. Händler verwiesen auf den Cash Flow, der besser als erwartet ausgefallen sei. (awp/mc/pg/21)