Der Londoner FTSE 100 verlor 0,54 Prozent auf 5.182,99 Punkte. Wichtige Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten sind am Freitag Fehlanzeige.
Der Autosektor entwickelte sich schwach. Ein Marktexperte sagte: «Viele Anleger scheinen nach den fulminanten Daten der Autobranche an einen Stimmungsabriss zu glauben. Sie bezweifeln, dass angesichts der schlechten US-Konjunkturdaten die Hochstimmung für Autoumsätze aufrecht erhalten wird.» Renault-Aktien verloren 2,68 Prozent auf 32,49 Euro. Auch PSA Peugeot Citroen, Fiat und Michelin rutschten ab.
Nach den deutlichen Vortagsverlusten ging es für den Bausektor auch am Freitag nochmal weiter nach unten. Holcim standen in Zürich weit oben auf den Verkaufslisten der Anleger mit minus 2,13 Prozent auf 62,10 Franken. CRH und Saint-Gobain erging es im Eurostoxx 50 kaum besser.
Im Minensektor verbuchten Eurasian Natural Resources (ENRC) mit minus 4,06 Prozent auf 850,10 Pence hohe Verluste. Die Citigroup hatte die Titel von «Buy» auf «Hold» abgestuft und das Kursziel von 1.420 auf 1.000 Pence gesenkt. Angesichts der Risiken durch mögliche teure Zukäufe und sinkender Rohstoffpreise seien sie nun fair bewertet, hiess es. Zudem könnten sinkende Ferrochrom-Preise belasten. BHP Billiton verteuerten sich dagegen um 0,17 Prozent. Die angestrebte feindliche Übernahme des kanadischen Düngemittelkonzerns Potash für 39 Milliarden US-Dollar legt die Messlatte für alternative Interessenten zwar höher. Ein «Weisser Ritter» könnte aber eventuell in China zu finden sein, war am Markt zu hören.
Philips Electronics waren im EuroStoxx 50 der schwächste Wert mit Einbussen von über 3 Prozent auf 22,015 Euro. Händler verwiesen zur Begründung auf den Kauf von Burton Medical Products. Philips will damit seine Position im Markt für Healthcare-Beleuchtung stärken. Zum Kaufpreis machte Philips keine Angaben.
Für Lichtblicke sorgte indes BG Group. Die Aktien sprangen mit einem Plus von über 5 Prozent auf 1.087,50 Pence an die Spitze im «Footsie» und profitierten von Gerüchten um eine Übernahme durch den Ölkonzern Royal Dutch Shell. Vor diesem Hintergrund sagte Marktstratge David Buik von BGC Partners: «Der August ist seit langem wieder einer der lebhaftesten Monate in Bezug auf Übernahmen. Konzerne verfügen über eine Menge an Cash und wissen nicht, was sie damit anfangen sollen.» (awp/mc/ps/16)