Der US-Finanzminister Timothy Geithner hatte am Vortag ein Hilfsprogramm der US-Regierung für die schwer angeschlagenen amerikanischen Banken vorgestellt. Demnach will die Regierung in Washington problematische Papieren mit einem Volumen von bis zu einer Billion US-Dollar (740 Milliarden Euro) zurückkaufen. Die US-Futures liessen nach dem Kurssprung vom Vortag am Dienstag einen schwächeren Börsenstart an der Wall Street erwarten.
Der EuroSTOXX 50 verlor zuletzt 0,08 Prozent auf 2.120,04 Punkte. Der französische CAC-40-Index fiel um 0,23 Prozent auf 2.862,88 Punkte. In London drehte der FTSE 100 ebenfalls ins Minus und verlor belastet von den Minenwerten 1,29 Prozent auf 3.901,66 Zähler.
Vor allem für die Finanzwerte ging es am Vormittag weiter aufwärts, bis zum Mittag büssten sie allerdings einen Grossteil ihrer Gewinne wieder ein: ING Groep stiegen zuletzt um 0,77 Prozent auf 5,124 Euro, nachdem sie am Morgen knapp 13 Prozent und am Vortag fast 20 Prozent gewonnen hatten. Aegon und UniCredit sanken nach frühen Gewinnen von etwa fünf Prozent ins Minus. Zu den Verlierern unter den Banken zählten auch die Titel der BNP Paribas und der Societe Generale .
Die Aktien der Credit Suisse (CS) büssten im Swiss-Market-Index (SMI) 1,96 Prozent auf 36,00 Franken ein. Die Bank hatte an diesem Morgen von einem starken Start in das laufende Jahr berichtet. Das gegenwärtig unsichere Marktumfeld mache aber Voraussagen für 2009 schwierig, bekräftigte die CS Group ihre Aussagen von Mitte Februar. Die Aktien der Swiss Life Holding waren dagegen mit plus 1,59 Prozent auf 73,40 Franken einer der stärkster SMI-Wert. Der Schweizer Versicherer und die deutsche Talanx vereinbarten eine strategische Partnerschaft: Talanx steigt bei Swiss Life ein und übernimmt von Swiss Life zugleich einen knapp zehnprozentigen Anteil am deutschen Finanzdienstleister MLP.
Der Stahlkonzern ArcelorMittal bestätigte seine Prognose für den operativen Gewinn im ersten Quartal und gab zudem die Ausgabe einer Wandelanleihe bekannt. Das Papier legte um 3,80 Prozent auf 15,28 Euro zu.
Die auf dem Preis für Eisenerz lastende Wirtschaftsflaute verursachte Kursverluste bei den Minenwerten. So rechnet etwa der australisch-britische Bergbaukonzern Rio Tinto mit einem Einbruch in diesem Jahr. Es werde aber nicht zu der von vielen Stahlkochern erwarteten Halbierung kommen, sagte der zuständige Rio-Tinto-Manager Sam Walsh am Rande einer Konferenz in Perth. Minenwerte wie Rio Tinto, Xstrata , Anglo American , Kazakhmys und Antofagasta versammelten sich daher am Ende des britischen «Footsie» und waren die grössten Index-Verlierer mit Einbussen zwischen fünf und sieben Prozent. (awp/mc/pg/20)