EU-Verlauf: Kaum verändert – Finanztitel und Autowerte
Der EuroSTOXX 50 gewann 0,03 Prozent auf 3.398,34 Punkte. Der STOXX 50 kletterte um 0,22 Prozent auf 2.918,03 Zähler. Der CAC-40-Index gewann 0,38 Prozent auf 4.474,45 Zähler. In London zeigte sich der FTSE 100 bei 5477,60 Zählern unverändert, nachdem er am Vormittag noch leicht im Minus gelegen hatte.
In Grossbritannien haben mit der Royal Bank of Scotland (RBS) und der Investmentbank Schroders zwei Finanztitel ihre Halbjahreszahlen veröffentlicht. Die RBS rutschte wegen der Finanzmarktkrise wie erwartet in die roten Zahlen. Analysten hatten aber mit einem deutlich höheren Minus in den ersten sechs Monaten gerechnet. Die Citigroup wertete positiv, dass die Höhe der Abschreibungen auf strukturierte Kredite den vorher angekündigten Werten entsprochen habe. Auch die Kosten lagen in der von den Analysten erwarteten Grössenordnung, die Erträge seien etwas besser ausgefallen. Die Gewinne vor Provisionen in Höhe von 1,1 Milliarde Pfund hätten sogar um 13 Prozent über den Citigroup-Erwartungen gelegen. Die Aktien der RBS legten in der Folge 2,58 Prozent auf 239 Pence zu. An die Spitze des FTSE 100 setzten sich allerdings Aktien von Wolseley mit einem Plus von 4,11 Prozent auf 412 Pence. Händler verwiesen auf Marktgerüchte, wonach der britische Bau- und Installationszulieferer sich in Verkaufsgesprächen für seine US-Sparte befindet.
Schroders-Papiere drehten nach einen Gewinnrückgang der Investmentbank von 185,6 Millionen auf 135,7 Millionen britische Pfund ihre anfänglichen Verluste in ein Plus von 0,80 Prozent auf 1014 Pence um. Analysten von Cazenove und Landsbanki hatten sich zwar enttäuscht aber nicht überrascht von dem Einbruch gezeigt und beliessen ihre Einschätzung auf «Outperform» beziehungsweise «Buy». Die Privatkundensparte könnte aber unter den volatilen Märkten im zweiten Halbjahr 2008 leiden, so die Analysten der Landsbanki. In London legten Smith & Nephew nach Zahlen am Vortag weiter zu und gewannen 0,50 Prozent auf 600 Pence.
Europäische Autotitel stiegen dank des schwächeren Euro-Kurses ebenfalls stärker als der Markt. Renault kletterten 3,27 Prozent auf 57,87 Euro, auch die Titel des Branchenkollegen PSA Peugeot Citroen gewannen und legten 2,70 Prozent auf 33,47 Euro zu. Fiat schloss sich dem Trend an und legte 1,48 Prozent auf 11,43 Euro zu. Händler verwiesen auf die positiven Impulse der sinkenden Gemeinschaftswährung für Exporttitel. Darüber hinaus hatte Toyota Motor seine Prognosen von Mai für das bis März 2009 laufende Geschäftsjahr überraschend bestätigt.
Auch die Titel von EADS profitierten hauptsächlich von der Entwicklung am Devisenmarkt und gewannen 5,89 Prozent auf 14,38 Euro – sie lagen damit im Spitzenfeld des französischen Auswahlindex CAC-40 . Der US-Flugzeugbauer und wichtigste EADS-Wettbewerber Boeing hatte erstmals eine Abbestellung für sein mehrfach verschobenes Langstreckenflugzeug 787 Dreamliner erhalten. Die Fluggesellschaft Aserbaidschan Airlines kündigte wegen der Verzögerungen den Auftrag für eine der neuen Maschinen und bestellte stattdessen eine Boeing 767. Zudem gibt gibt es auch Berichte, wonach United Airlines Airbus-Flugzeuge abbestellen möchte, während Ryanair aber nun auf Airbus statt Boeing setzen wolle.
In Italien drehten die Titel der Telecom Italia vor Halbjahreszahlen nach anfänglichen Verlusten ins Plus und gewannen 0,91 Prozent auf 1,111 Euro. (awp/mc/gh/18)