EU-Verlauf: Kaum verändert – ING unter Druck

Der EuroStoxx 50 stieg um 0,11 Prozent auf 2.653,79 Zähler und machte damit nur einen kleinen Teil seiner Vortagesverluste wieder wett. Der CAC-40-Index rückte um 0,13 Prozent auf 3.460,67 Zähler vor. Der FTSE 100 notierte mit einem minimalen Plus von 0,01 Prozent auf 4.671,96 Punkte nahezu unverändert.


Die Titel von ING rutschten mit minus 5,31 Prozent auf 8,632 Euro an das Ende des EuroStoxx 50. Der Finanzkonzern hatte im zweiten Quartal unter seiner Banksparte gelitten und weniger verdient als von Experten erwartet. Zudem fielen die Verluste aus dem Kreditgeschäft wie schon im Vorquartal höher aus als prognostiziert. Wegen der weiter angespannten Finanzlage will ING in diesem Jahr keine Dividende zahlen. Analyst Jaap Meijer von Evolution Securities behielt derweil seine «Sell»-Einschätzung für die Papiere des Finanzkonzerns bei. Es seien weitere Abschreibungen auf das Immobilien-Portfolio zu befürchten, schrieb der Experte in einer aktuellen Studie.


Auch andere Finanzwerte wurden wegen der enttäuschenden Nachrichten aus Amsterdam ins Minus gedrückt. So verloren Aegon 2,58 Prozent auf 5,404 Euro und für die Papiere von Credit Agricole ging es um 1,71 Prozent auf 10,93 Euro nach unten.


Aktien von Versorgern waren hingegen nach überraschend guten Zahlen von E.ON gefragt. Der Energiekonzern steckte im ersten Halbjahr die Folgen der Wirtschaftskrise vergleichsweise gut weg, woraufhin dessen Titel an der Spitze des europäischen Leitindex um 4,15 Prozent auf 26,88 Euro kletterten. Im Kielwasser der guten Nachrichten stiegen die Aktien von GDF Suez um 1,43 Prozent auf 27,36 Euro. Iberdrola-Anteilsscheine rückten um 0,76 Prozent auf 6,0050 Euro vor.


Nestlé-Aktien fielen ferner als Schlusslicht im Swiss-Market-Index (SMI) um 3,22 Prozent auf 42,68 Franken ab. Ein Analyst führte den Kursrückgang in erster Linie auf die schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen zum organischen Wachstum zurück, zumal die Konkurrenten besser als geschätzt abgeschnitten hätten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sei zwar solide ausgefallen, die Konkurrenten hätten dies aber auch erreicht.


Nobel-Biocare-Aktien setzten sich sogar mit einem Aufschlag von 10,26 Prozent auf 29,22 Franken an die SMI-Spitze. Der Dentalimplantate-Hersteller hat beim Reingewinn im zweiten Quartal die Prognosen übertroffen. Händler wollten das Plus aber nicht überbewerten. Der Aufschlag sei wohl auch mit Blick auf die am Vortag erzielten Verluste zu verstehen, sagten Beobachter. Die Titel hatten am Dienstag nach Zahlen des Konkurrenten Straumann deutlich an Terrain verloren.


In London legten die Anteilsscheine von BHP Billiton um 0,13 Prozent auf 1.529,50 Pence zu. Der australisch-britische Rohstoffkonzern hatte zwar im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. Juni) erstmals seit sieben Jahren einen Gewinnrückgang verbucht. Der Überschuss vor Sonderposten fiel aber etwas höher aus als gedacht. Ferner sieht BHP Billiton erste leichte Anzeichen für eine Nachfragebelebung in Nordamerika, Europa und Japan. Die britische Tui-Tochter TUI Travel berichtete derweil, dass die Buchungen für die Wintersaison 2009/10 niedriger als im Vorjahr seien. Die Papiere reagierten darauf mit einem Minus von 4,05 Prozent auf 241,90 Pence. (awp/mc/ps/19)

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