EU-Verlauf: Knapp behauptet – Deutsche-Bank-Aussagen belasten

Zudem wurden die Kurse von vorsichtigen Äusserungen der Deutschen Bank über deren Gewinnziele für 2008 belastet. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel am Mittag um 0,39 Prozent auf 3.618,59 Punkte. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, sank um 0,59 Prozent auf 3.018,32 Zähler. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,35 Prozent auf 5.669,30 Punkte. Bankwerte litten vor allem unter den Äusserungen des deutschen Branchenprimus. So gaben Intesa SanPaolo als einer der schwächsten Werte im EuroSTOXX 50 um 1,40 Prozent auf 4,44 Euro nach. Credit Agricole verloren 1,34 Prozent auf 19,95 Euro. HSBC Holdings notierten 0,97 Prozent tiefer bei 819,00 Pence.


Die Deutsche Bank sieht wegen der anhaltenden Finanzkrise ihr für 2008 angepeiltes Gewinnziel in Gefahr. Sollte sich die Annahme eines verlangsamten, aber anhaltenden Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr als falsch erweisen und sich das wirtschaftliche Umfeld stärker eintrüben, könnte die «Vision» eines bereinigten Vorsteuergewinns von 8,4 Milliarden Euro «negativ beeinflusst» werden, hiess es aus dem Geschäftsbericht. Sainsbury waren mit einem Aufschlag von 3,71 Prozent auf 348,88 Pence drittbester Wert im FTSE 100. Der britische Einzelhändler hatte den Umsatz auf vergleichbarer Fläche ohne Benzin im vierten Quartal um 4,1 Prozent gesteigert. Die Markterwartungen hatten bei einem Plus von 3,5 bis 4 Prozent gelegen.


Xstrata rutschten nach dem zunächst abgesagten Übernahmeversuch von Compania Vale do Rio (Vale) um 7,13 Prozent auf 3.451,00 Pence ab und waren damit mit Abstand schwächster Indexwert. Da keine Einigung erzielt werden konnte, seien die Gespräche zwischen beiden Parteien eingestellt worden, hatte Vale mitgeteilt. Das Unternehmen habe Xstrata ein indikatives Angebot vorgelegt, bestehend aus einer Bar- und Aktienofferte. Vale behalte sich aber das Recht vor, innerhalb der nächsten sechs Monate ein neues Gebot für Xstrata vorzulegen, wenn sich die Situation ändern sollte. Bereits Anfang März hatte es in zahlreichen Berichten geheissen, dass Vale die anfangs auf 43 Milliarden Pfund taxierte Offerte wegen des Kurseinbruchs der eigenen Aktie zurückziehen werde.


Die anderen Vertreter des Minensektors reagierten positiv, nachdem sie zu Handelsbeginn noch unterschiedlich tendiert hatten. Kazakhmys kletterten mit einem Aufschlag von 4,02 Prozent auf 1.604,00 Pence an die Indexspitze. Anglo American legten dahinter um 3,94 Prozent auf 2.952,00 Pence zu. Lonmin gewannen 2,58 Prozent auf 3.103,00 Pence.


In Amsterdam sprangen DSM mit einem Aufschlag von 9,19 Prozent auf 30,64 Euro an die Spitze des AEX . Der niederländische Chemiekonzern hatte seine Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Jahr erhöht. Die Prognose gelte trotz des spürbar schwächeren US-Dollars und der steigenden Materialpreise. «Es ist sehr mutig, die Jahresprognose zu erhöhen», sagte Petercam-Analyst Jan van den Bosche. «Das ist ein sehr starkes Zeichen des Vertrauens». (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar