EU-Verlauf: Knapp behauptet – Durchatmen nach jüngsten Gewinnen
Händler interpretierten dies als ein Durchatmen nach den zum Teil kräftigen Kursanstiegen in der vergangenen Woche. Vor den Zins-Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England am Donnerstag herrsche zudem etwas Zurückhaltung, auch wenn der Markt bei keiner der beiden Zentralbanken mit einer Veränderung rechne.
So verlor der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 0,25 Prozent auf 4.383,75 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab 0,10 Prozent auf 3.748,93 Punkte ab. Der Euronext 100 verlor 0,16 Prozent auf 998,90 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,15 Prozent auf 5.661,88 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,26 Prozent auf 6.415,50 Zähler. In den USA hatte der Dow Jones am Freitag gut behauptet geschlossen, veränderte sich nach Xetra-Handelsende per saldo allerdings kaum. Der Nikkei-225-Index gab am Morgen 0,33 Prozent ab.
In London verloren die Aktien von Northern Rock 5,17 Prozent auf 111,00 Pence. Die britische Regierung drängt die krisengeschüttelte Bank laut einem Bericht der «Financial Times» zur Suche nach alternativen Investoren. Die Finanzinvestoren Cerberus und JC Flowers hätten noch nach dem Vorpreschen von Virgin jeweils eigene Gebote abgegeben, hiess es. Virgin verhandelt unterdessen einem anderen Pressebericht zufolge weiter. Die Finanzierung stehe noch nicht, berichtete der britische «Telegraph» aus Kreisen.
In Paris stiegen Vivendi-Aktien um 2,55 Prozent auf 32,18 Euro. Der französische Medienkonzern und der US-Spieleanbieter Activision schliessen ihr Videospielgeschäft zusammen. Die Transaktion wird nach Angaben von Vivendi mit 18,9 Milliarden Dollar bewertet. Daraus erwächst der weltgrösste Anbieter interaktiver Spiele.
Swiss Life rutschten in Zürich um 5,74 auf 299,75 Franken in die Tiefe. Der Schweizer Lebensversicherer will den deutschen Finanzdienstleister AWD für rund eine Milliarde Euro übernehmen. Den AWD-Aktionären sollen 30 Euro je Anteil geboten werden. Der AWD-Vorstand befürwortet die Offerte und beabsichtigt, den Aktionären die Annahme des Angebots zu empfehlen. Swiss Life betonte, trotz der geplanten Übernahme an seinem Aktienrückkaufprogramm über 2,5 Milliarden Schweizer Franken (rund 1,5 Mrd Euro) festzuhalten. Analysten äusserten sich kritisch zu den Plänen.
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis und das Biotechnologie-Unternehmen MorphoSys haben eine umfangreiche langjährige Partnerschaft vereinbart. Die Gesamtsumme von Zahlungen an MorphoSys könnte sich auf bis zu einer Milliarde US-Dollar (681,8 Mio Euro) belaufen. Novartis-Aktien gaben 0,54 Prozent auf 64,00 Franken ab.
In Amsterdam gaben Randstad um 9,65 Prozent auf 29,35 Euro nach. Das niederländische Zeitarbeitsunternehmen hat sich mit dem heimischen Wettbewerber Vedior auf dessen Übernahme geeinigt. Randstad bietet 9,50 Euro in bar und 0,32759 eigene Aktien je Vedior-Papier. Beide Gesellschaften erwarten von dem Zusammenschluss jährliche Synergien in Höhe von 100 Millionen Euro.
Die Euro Disney SCA hat am Montag im Rahmen eines Aktientauschs jeweils 100 Aktien zu einer zusammengelegt. Die Aktie des Betreibers der Disney-Vergnügungsparks bei Paris hat fortan einen Nominalwert von einem Euro statt einem Cent. Die neue Aktie notierte mit 8,39 Euro. Das waren pro forma 16,10 Prozent weniger als am Freitagabend. Euro Disney macht seit Jahren Verluste. (awp/mc/ps)