EU-Verlauf: Knapp behauptet – Hoher Ölpreis schlägt durch
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,23 Prozent auf 3.418,58 Zähler, der STOXX 50 fiel um 0,06 Prozent auf 2.921,76 Zähler. Der französische CAC-40-Index gab um 0,22 Prozent auf 4.499,51 Punkte nach. Einzig für den Londoner FTSE 100 ging es leicht um 0,04 Prozent auf 5.623,10 Zähler nach oben.
Aktien von Autobauern und -zulieferern kamen nach einer negativen Branchenstudie der Credit Suisse unter Druck. So verloren Michelin 3,08 Prozent auf 45,59 Euro. Für PSA Peugeot Citroen ging es um 2,17 Prozent auf 33,85 Euro nach unten, Renault gaben um 1,91 Prozent auf 53,92 Euro nach. Fiat büssten in Mailand 1,69 Prozent auf 11,55 Euro ein. Die Credit Suisse hat in einer Branchenstudie für alle Werte die Kursziele gesenkt. Die Auswirkung des hohen Ölpreises auf die Nachfrage sei ein grösseres Risiko als die steigenden Rohstoffkosten. Dies sei allerdings noch nicht in den Konsenserwartungen berücksichtigt, so die Analysten.
Telecom Italia gewannen unterdessen 0,88 Prozent auf 1,2560 Euro, für Fastweb ging es um 4,34 Prozent auf 21,64 Euro hoch. Die beiden italienischen Telekomkonzerne wollen zusammen ein Hochgeschwindigkeits-Breitband-Netzwerk entwickeln. Enel verloren nur optisch stark – die Titel des italienischen Versorgers werden ex Dividende von 0,29 Euro je Aktie gehandelt. Zuletzt gaben die Aktien um 5,52 Prozent oder 0,3650 Euro auf 6,2450 Euro nach. Belastend wirkten sich Händlern zufolge auch Pläne der italienischen Regierung zu einer Steuererhöhung für Energiekonzerne aus.
In London verloren Lloyds TSB Group 2,82 Prozent auf 318,25 Pence. Analysten bewerteten einen in der Presse spekulierten Kauf der Allianz-Tochter Dresdner Bank vorsichtig. «Eine solche Übernahme würde für Lloyds nur geringe Aussichten auf Synergien bergen», hiess es beispielsweise von Panmure Gordon. Auch weitere Bankentitel wie HBOS kamen unter Druck, Immobilienwerte wie British Land wurden von anhaltenden Sorgen um den britischen Häusermarkt belastet.
Unterdessen kletterten Shire Pharmaceuticals mit plus 4,52 Prozent auf 832,00 Pence nach einer positiven Studie an die Indexspitze. Goldman Sachs hatte die Titel von «Neutral» auf die «Conviction Buy List» hochgestuft. In der Schweiz verloren UBS 2,86 Prozent auf 22,42 Franken. In der Steueraffäre der Grossbank könnten amerikanische Beamte der US-Bundespolizei FBI die Untersuchungen in der Schweiz überwachen und hier Kundendaten einsehen. Zudem gibt es Händlern zufolge neue Spekulationen um anstehende Wertberichtigungen wegen Bonitätsverschlechterungen von Kreditrückversicherern. (awp/mc/ps)