EU-Verlauf: Knapp behauptet – Öltitel verlieren – Britische Banken im Plus
Am Abend eröffnet dann traditionell der US-Aluminiumriese Alcoa die US-Berichtssaison. Bis zur Mittagszeit sank der EuroSTOXX 50 um 0,12 Prozent auf 2.483,60 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,23 Prozent auf 4.438,34 Punkte nach unten, und der französische CAC-40-Index fiel um moderate 0,16 Prozent auf 3.294,30 Zähler.
Am Ölmarkt wirke die deutliche Verschlechterung am Arbeitsmarkt in den USA im Dezember nach, begründeten Händler den wieder gesunkenen Ölpreis. Die Aktien von Tullow Oil fielen um 3,27 Prozent auf 711,00 Pence, und Papiere der BG Group gaben um 2,08 Prozent auf 965,50 Pence nach.
Bankwerte notierten dagegen in London deutlich in der Gewinnzone. So verteuerten sich die Titel von HBOS um 4,14 Prozent auf 83,10 Pence, und die Aktien der Lloyds TSB Group rückten um 6,31 Prozent auf 139,75 Pence vor. Papiere der Royal Bank of Scotland (RBS) legten um 5,84 Prozent auf 56,25 Pence zu. Börsianer verwiesen als Antrieb unter anderem auf die Ankündigung der britischen Regierung, nach der Fusion von HBOS und Lloyds mit einem Anteil von 43,4 Prozent bei dem vergrösserten Institut einsteigen zu wollen. Grund dafür sei das mangelnde Interesse privater Investoren an den Aktien nach den jüngsten Kursrückgängen, sagten Händler. Der staatliche Einstieg sei jedoch weitgehend erwartet worden, sagten Händler. Zudem hat Credit Suisse die Lloyds-TSB-Aktien von «Underperform» auf «Neutral» hochgestuft.
In Paris waren Titel von PSA Peugeot Citroen nach mehreren positiven Studien der klare Favorit. Sie legten um 6,34 Prozent auf 14,685 Euro zu. Goldman Sachs etwa stufte die Titel von «Sell» auf «Neutral» hoch, Credit Suisse erhöhte ihre Einschätzung gar von «Underperform» auf «Outperform». Zudem hat ING die Beobachtung der Papiere mit «Buy» und einem Kursziel von 18,00 Euro neu aufgenommen. Zwar sei die Stimmung im Sektor negativ, doch befinde sich der französische Autobauer in keiner Notlage, schrieb Analyst Davy Gomes in einem aktuellen Kommentar.
Mit Beginn der Berichtssaison in den USA rückten derweil auch in Europa wieder Unternehmensdaten in den Blick, sagten Händler. Der niederländische Hersteller von Kopiergeräten und Druckern OCE zum Beispiel musste im vierten Quartal einen Rückgang beim Reingewinn verbuchen. Die kontinuierliche Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfeldes habe den Zeitplan zur Erreichung der finanziellen Ziele beeinträchtigt, teilte das Unternehmen mit. OCE-Aktien brachen um 7,08 Prozent auf 3,15 Euro ein. Die Kostensenkungsmassnahmen des Unternehmens könnten eventuell nicht ausreichen, um den Gewinnrückgang zu stoppen, sagte ein Händler.
Titel von Alfa Laval fielen um 3,00 Prozent auf 64,75 schwedische Kronen und zählten damit zu den schwächsten Werten an der Börse in Stockholm. Der Hersteller von Produkten für die Trennung und den Transport von Gütern kappte seine Kosten und die Kapazitäten aufgrund nachlassender Nachfrage und will im ersten Halbjahr 2009 etwa 1.000 Stellen streichen.
UBS-Titel verloren 5,69 Prozent auf 15,92 Schweizer Franken. Das Institut muss einem Bericht der «Sonntagszeitung» (SoZ) zufolge für 2008 einen Verlust von über 20 Milliarden Franken ausweisen. (awp/mc/ps/19)