EU-Verlauf: Knapp behauptet – Société Générale unter Druck

Gegen Mittag fiel der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 um 0,12 Prozent auf 3.696,88 Zähler. Im Handelsverlauf schwankte er zwischen 3.654 und 3.700 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 verlor 0,23 Prozent auf 3.160,63 Zähler. Der Euronext 100 stand mit 0,01 Prozent auf 838,09 Punkte nur noch leicht im Minus. In Paris zeigte sich der CAC 40 auf 4.709,49 Punkten prozentual unverändert. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,20 Prozent auf 5.772,20 Punkte.


Schwächster Wert im europäischen Leitindex waren nach Details zur Kapitalerhöhung und Eckdaten für 2007 Société Générale mit minus 2,80 Prozent auf 75,54 Euro. Die angeschlagene französische Grossbank wird vom 21. bis zum 29. Februar neue Aktien zum Stückpreis von 47,50 Euro ausgeben. Dabei haben die Aktionäre das Recht, für vier alte ein neues Papier zu erwerben. Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Details zur Kapitalerhöhung hat die Société Générale ihre Ziele für 2007 präzisiert. Sie erwartet nun einen Überschuss von 947 (bislang 600 bis 800) Millionen Euro im abgelaufenen Jahr. Die Abschreibungen im Zusammenhang mit Subprime-Geschäften taxiert das Institut auf 2,6 (bislang 2,0) Milliarden Euro.


Iberdrola kletterten unterdessen als einer der stärksten Werte im EuroSTOXX um 2,38 Prozent auf 10,33 Euro. Händler verwiesen auf einen Bericht in der Zeitung «Times», der weiter Übernahmespekulationen geschürt habe. Demzufolge erwäge die deutsche E.ON ein Angebot für den spanischen Versorger vorzulegen. Bereits in der vergangenen Woche war Iberdrola in das Visier von Electricite de France (EdF) geraten – der französische Versorger hatte bestätigt, dass mit dem Baukonzern ACS Gespräche über den spanischen Stromkonzern Iberdrola geführt worden seien.


In London verloren die Titel der Smiths Group nach Zahlen 1,21 Prozent auf 936,00 Pence. Das Umsatz- und Gewinnwachstum habe zwar im Rahmen der Ziele gelegen. Händler bemängelten allerdings die niedrigeren Margen. Diese seien auf höhere Anlauf-Kosten für neue Projekte zurück zu führen, so das Unternehmen. Merrill Lynch äusserte sich in einer ersten Reaktion enttäuscht.


Unterdessen gewannen GlaxoSmithKline nach einem positiven Analystenkommentar 2,24 Prozent auf 1.094,00 Pence. Die UBS hat die Titel von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. Die Aktie habe nach den Zahlen am vergangenen Donnerstag kräftig an Wert verloren, da der Markt den Ausblick enttäuscht aufgenommen habe, hiess es in der Studie. Die Analysten halten allerdings an ihre fundamentalen Einschätzung für die Aktie fest, die nun günstige Bewertung nach dem Kursrutsch rechtfertige eine Hochstufung. Das Kursziel liege unverändert bei 1.350 Pence.


Minenwerte waren dank höherer Rohstoffpreise gefragt. Insbesondere Gold und Kupfer hatten sich verteuert. So gewannen Kazakhmys 3,29 Prozent auf 1.288,00 Pence, Antofagasta legten um 2,42 Prozent auf 740,00 Pence zu. Auch Ölwerte zählten dank eines höheren Ölpreises europaweit zu den Favoriten. Royal Dutch Shell gewannen 0,87 Prozent auf 1.739,00 Pence, BP stiegen um 0,91 Prozent auf 552,00 Pence. Für Repsol-YPF ging es um 2,78 Prozent auf 21,44 Euro nach oben, TOTAL legten um 1,14 Prozent auf 48,66 Euro zu.


In der Schweiz rutschten Nobel Biocare nach negativ aufgenommenen Zahlen um 5,65 Prozent auf 245,30 Franken ab. «Nobel Biocare enttäuschte auf der ganzen Linie», sagte Analystin Birgit Kulhoff von Rahn & Bodmer. An der SMI-Spitze standen dagegen Syngenta mit plus 1,68 Prozent auf 286,75 Franken. Goldman Sachs und JPMorgan erhöhten ihre Kursziele für die Aktien des Pflanzenschutz- und Saatguthersteller nach den in der Vorwoche vorgelegten Zahlen für 2007.


Nestlé verloren moderate 0,26 Prozent auf 471,75 Franken. Der Nahrungsmittelkonzern hat einen Besuch deutscher Wettbewerbshüter in seinen Räumen bestätigt. «Wir können den Besuch bestätigen, aber keine weitere Stellungnahme zu den Vorgängen abgeben», sagte ein Nestlé-Sprecher am Montag. Die «Financial Times Deutschland» hatte unter Berufung auf einen Sprecher des Bundeskartellamts berichtet, Fahnder des Kartellamts hätten die Geschäftsräume sieben grosser Süsswarenhersteller durchsucht. (awp/mc/ps)

Exit mobile version