Händler sprachen von einer «Schnäppchenjagd», die für die steigenden Kurse sorge. Die Unsicherheit über strengere Finanzregularien grenzte das Gewinnpotenzial jedoch merklich ein. Das solch eine Massnahme ohne internationale Abstimmung ergriffen worden sei, deute nach Auffassung eines Börsenexperen auf den Ernst der Lage hin. Weitere Börsianer schätzten die Volatilität und das Risiko fallender Kurse nach wie vor hoch ein. Die US-Futures lassen auch an der Wall Street Kursgewinne erwarten. Für neue Impulse könnten am Nachmittag aktuelle US-Wirtschaftsindikatoren sorgen.
Wie zuletzt waren die Finanzwerte wieder besonders stark bewegt. Societe Generale , Unicredit , Banco Santander , Barclays oder auch ING legten allesamt mindestens zwei Prozent zu. Zu den deutlichen Gewinnern gehörten aber auch Ölwerte, die von der Tags zuvor begonnenen Erholung des Ölpreises profitierten. BP und Royal Dutch Shell gewannen in London ebenfalls mehr als zwei Prozent. Repsol-YPF wurden gar drei Prozent höher gehandelt. Einige Metall- und Minenwerte wie ArcelorMittal oder Rio Tinto gehörten dagegen nach einer Sektorstudie zu den Verlierern. Merrill Lynch hatte beide auf «Neutral» abgestuft.
Deutlich negativ im Kurs bemerkbar machte sich eine Kapitalerhöhung des britischen Stromnetzbetreibers National Grid , dessen Papiere in London 7,10 Prozent auf 575,75 Pence einbüssten. Auch SABMiller rutschten um knapp fünf Prozent ab: Der Bierbrauer blieb mit seinen Zahlen leicht hinter den Erwartungen zurück und rechnet erst Ende 2010 mit steigenden Konsumausgaben. Im Sog dessen notierten auch die Papiere der weltweit grössten Brauereigruppe AB Inbev im Minus. (awp/mc/gh/19)