Der CAC-40-Index legte in Paris um 1,08 Prozent auf 3.001,36 Zähler zu. «Mit den Meldungen von der Bank of America vom Vortag fand die gute Stimmung für Bankwerte vorerst ein Ende», sagte ein Experte. Die Geschäftszahlen des US-Instituts fielen wegen umfangreicher Einmaleffekte besser aus als zuvor von Analysten erwartet. Die Qualität des Kreditportfolios habe sich allerdings markant verschlechtert, hiess in Stellungnahmen von Experten.
Zunächst knüpften die Aktien führender europäischer Grossbanken am Morgen an die Kursverluste vom Vortag an und zogen so die Aktienmärkte am Morgen mit nach unten. Im weiteren Handelsverlauf konnten sie aber die Verluste eingrenzen und setzten zu einer Erholung an. Zu den grösseren Verlierern am Markt zählten nur noch die Papiere Societe Generale an der Börse in Paris mit einem Minus von 2,33 Prozent auf 37,08 Euro und in London die Aktien der Lloyds TSB Group mit einem Abschlag von 0,67 Prozent auf 103,75 Pence.
Im Mittelpunkt des Interessen standen aber vor allem die Aktien der britischen Supermarktkette Tesco. Die Papiere sprangen nach der Veröffentlichung von Geschäftsahlen um 5,96 Prozent auf 351,9 Pence nach oben. Europas zweitgrösster Einzelhändler lag mit dem Vorsteuerergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr über den Erwartungen der Analysten. Auch insgesamt seien die Bilanzdaten «im Grossen und Ganzen» im Rahmen der Erwartungen, sagte ein Experte. Auch sei der Ausblick auf die künftigen Geschäfte von Tesco positiv ausgefallen.
Dank der Einführung billigerer Produkte, gesenkten Preisen und viel Werbung gelang es Tesco nach eigenen Angaben trotz der Wirtschaftskrise, Vorsteuergewinn und Umsatz zweistellig zu steigern. Auch die Aktien der grossen Mitbewerber konnten von den überraschend guten Gewinnzahlen profitieren. So legten die Papiere von Morrison Supermarkets um 1,76 Prozent auf 245,75 Pence zu und die von Sainsbury sogar um 2,53 Prozent auf 314,00 Pence.
Daneben zählten auch die Aktien des italienischen Energiekonzerns Enel mit einem Plus von 1,94 Prozent auf 3,82 Euro zu den Gewinnern. Das Unternehmen will Teile seines Geschäfts mit erneuerbaren Energien verkaufen. Nach Angaben des Enel-Chefs Fulvio Conti sollen 20 bis 30 Prozent am Konzernbereich Enel Greenpower abgetreten werden. Die Anteile dürften laut Conti einen Wert von mehr als 2,8 Milliarden Euro haben.
Dagegen mussten die Aktien des französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis einen Teil der frühen Gewinne wieder abgeben. Nach einem Handelsauftakt an der Spitze der Gewinner im EuroSTOXX 50 standen die Papiere zuletzt nur noch mit 0,46 Prozent im Plus bei 42,87 Euro. Sanofi-Aventis meldete am Morgen eine 90 Millionen Dollar schwere Investition in China. Das Unternehmen will bereits bestehende Fabriken in der Volksrepublik erweitern. Bei den Investitionen geht es den Angaben zufolge um die Produktion eines Insulin-Mittels zur Behandlung von Diabetes-Patienten in China. (awp/mc/ps/16)