Bevor am Mittwoch und am Donnerstag viele grosse Unternehmen über ihre Quartalsergebnisse berichten werden, hielten sich viele Anleger mit Engagements zurück, sagte Heinz-Gerd Sonnenschein, Aktienstratege bei der Postbank.
Der Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,15 Prozent auf 2.697,59 Punkte. Der CAC-40-Index stieg um 0,25 Prozent auf 3.513,17 Zähler und der FTSE 100 legte um minimale 0,05 Prozent auf 4.724,35 Punkte zu.
Klarer Favorit im Londoner «Footsie» waren die Titel von International Power . Sie schnellten um 6,52 Prozent auf 264,625 Pence in die Höhe. Der Versorger meldete für das erste Halbjahr einen Anstieg des Gewinns aus operativer Tätigkeit. «Alle Unternehmenssparten haben sich besser als von uns prognostiziert entwickelt», schrieben die Analysten von Morgan Stanley in einer aktuellen Studie. Dies gelte besonders für die Geschäfte in Australien und Asien.
Titel von Friends Provident bauten ihre Gewinne vom Vortag aus und rückten um 2,13 Prozent auf 76,60 Pence vor. Die britische Resolution übernimmt den Lebensversicherer. Das Angebot belaufe sich auf insgesamt 1,9 Milliarden britische Pfund (2,2 Mrd Euro). Neben einer Barkomponente von 500 Millionen Pfund erhalten die Aktionäre von Friends Provident jeweils 0,9 neue Resolution-Aktien für einen eigenen Titel. Nach der Übernahme hofft Resolution auf eine Aufnahme in den Londoner Leitindex FTSE 100.
Dank steigender Rohstoffpreise waren auch Aktien von Minenunternehmen gefragt. So stiegen die Titel von Vedanta um 1,12 Prozent auf 1.810,00 Pence, und die Papiere von Rio Tinto legten um 0,66 Prozent auf 2.358,50 Pence zu.
Der Hotelbetreiber Intercontinental Hotels hat zudem mit seinem operativen Gewinn in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die durchschnittlichen Markterwartungen übertroffen. Zudem will das Unternehmen 2009 mehr Kosten einsparen als zuvor gedacht. Analysten zeigten sich trotzdem skeptisch. Zwar zeigten sich bei der Hotelbelegung «Zeichen der Stabilisierung», meinte Ian Rennardson vom Merrill Lynch. Die Übernachtungspreise jedoch würden in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld aber weiterhin sinken. Die Titel fielen um 1,06 Prozent auf 750,00 Pence.
An der Börse in Zürich sanken die Titel von Adecco um 3,50 Prozent auf 51,00 Franken. Die weltgrösste Zeitarbeitsfirma hat im zweiten Quartal wegen Abschreibungen auf den Firmenwert einen überraschenden Quartalsverlust hinnehmen müssen. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 147 Millionen Euro. Die Experten der Bank Wegelin sprachen von einem Zahlenwerk, das viele Enttäuschungen beinhalte. Auch laut den Analysten der Bank Vontobel blieb das Gesamtergebnis hinter den Erwartungen zurück. Die anhaltende Kostendisziplin aber sei positiv zu werten.
In Dänemark fielen die Papiere der Danske Bank um 2,75 Prozent auf 115,00 dänische Kronen. Der Rückgang beim Vorsteuer-Gewinn im zweiten Quartal sei höher als erwartet ausgefallen, sagten Händler. Zudem würden 2009 weiterhin hohe Abschreibungen auf problembehaftete Kredite anfallen, hiess es. Die Aktien von REC sprangen schliesslich im Oslo nach der Vorlage von Zahlen um 10,41 Prozent auf 49,86 Kronen in die Höhe. (awp/mc/pg/16)