EU-Verlauf: Leichte Gewinnmitnahmen – Pharmabranche im Blick

In Paris gab der Cac 40 0,29 Prozent auf 3.946,69 Zähler nach. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,05 Prozent auf 5.642,00 Punkte.


Zur Wochenmitte sorgte noch die Aussicht auf eine Fortsetzung der faktischen Null-Zinspolitik in den USA für Kauflaune an den Märkten. «Den Märkten fällt es aber schwer, noch weiter zuzulegen», beschrieb der Investment-Stratege Bernard McAlinden von NCB Stockbrokers in Dublin die Lage. In den Kursen sei die Aussicht auf weiter niedrige US-Zinsen mittlerweile eingepreist. Ausserdem gebe es nach wie vor die Sorge der Anleger über die Folgen der hohen Staatsverschuldung im Euro-Staat Griechenland.


Unter den Einzelwerten standen im Leitindex der Eurozone vor allem auf die Aktien des italienischen Versorgers Enel im Blick. Sie verloren nach einem enttäuschenden Ausblick 1,31 Prozent auf 4,14 Euro. Enel rechnet für das laufende Jahr mit einem stagnierenden operativen Ergebnis und einem Rückgang beim Nettogewinn. Damit wurden die jüngsten Geschäftszahlen des Versorgers durch den schwachen Ausblick überschatten. Für das vergangene Jahr meldete Enel einen Zuwachs beim Umsatz und beim Ergebnis.


Aufmerksamkeit zog zudem der Pharmasektor auf sich: Die Aktien von Roche stiegen nach einem positiven Geschäftsausblick um 0,75 Prozent auf 174,90 Franken. Die Aktien des Branchenkollegen Novartis zeigten sich kaum verändert, nachdem die Europäische Kommission die Marktzulassung für einen neuen Impfstoff des Konzerns für alle 27 EU-Staaten erteilt hat. Allerdings sorgt eine andere Entscheidung für starke Kursgewinne der Aktien von GlaxoSmithKline . Sie stiegen in London um 2,65 Prozent auf 1.257,00 Pence, nachdem Novartis bei der Entwicklung eines neuen Asthma-Medikaments einen Rückzieher machte. Die strategische Entscheidung von Novartis dämpft nach Einschätzung von Experten die Erfolgsaussichten für die Entwicklung eines neuen Konkurrenzprodukts für das Asthma-Erfolgsmedikament «Advair» aus dem Hause GlaxoSmithKline.


Ölwerte wurden zudem von einer Studie der Bank Goldman Sachs bewegt. Nach einem enttäuschenden Kommentar mussten beispielsweise die Papiere des französischen Ölkonzerns Total Verluste von 1,38 Prozent auf 42,21 Euro einstecken. Goldman Sachs hatte die Papiere zuvor auf die so genannte «Conviction Sell»-Liste gesetzt. Dagegen erhöhten die Experten die Bewertung der norwegischen Statoil auf «Conviction Buy» und sorgten so für ein Kursplus an der Börse in Oslo von 0,96 Prozent auf 136,60 Kronen. (awp/mc/ps/16)

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