EU-Verlauf: Leichte Verluste – Finanzwerte schwach, Nokia schnellen hoch
In Paris fiel der CAC-40-Index um 0,17 Prozent auf 3.715,91 Punkte. An der Londoner Börse gab der FTSE 100 um minimale 0,03 Prozent auf 5.492,55 Punkte nach.
Die Deutsche Bank will wahrscheinlich schon am Montag eine Kapitalerhöhung im Volumen von acht bis neun Milliarden Euro bekanntgeben, berichteten zahlreiche Medien unter Berufung auf Kreise. Hintergrund ist die geplante Übernahme der deutschen Postbank. Insofern sackten die Titel der Deutschen Bank ab und fielen am Ende des europäischen Leitindex EuroStoxx 50 um 5,28 Prozent auf 47,38 Euro. Drittschlechtester Wert waren die Papiere der Credit Agricole mit einem Abschlag von 2,47 Prozent auf 10,67 Euro. Die Unicredit-Aktien verbuchten ein Minus von 1,86 Prozent auf 1,9530 Euro. Das Finanzinstitut hatte zudem am Donnerstag Gespräche mit den Gewerkschaften über die Streichung von 4.700 Jobs in Italien begonnen, wie am Vorabend bekannt wurde.
Nokia-Titel waren der klare Favorit der Anleger, sie schnellten um 4,97 Prozent auf 8,1250 Euro in die Höhe. Ein Microsoft-Manager soll die Probleme des angeschlagenen Handyherstellers lösen. Der Kanadier Stephen Elop übernimmt bereits am 21. September das Ruder bei dem weltgrössten Handy-Konzern. Der Absturz der Nokia-Aktien um 54 Prozent seit dem Amtsantritt von Olli-Pekka Kallasvuo im Juni 2006 dürfte wohl der Hauptgrund für den angekündigten Wechsel an der Spitze des Handykonzerns sein, schrieb Analyst Stuart Jeffrey vom japanischen Analysehaus Nomura. Ein weiter Grund sei anscheinend die langsame Reaktion von Nokia auf das iPhone von Apple gewesen.
Gefragt waren auch die Papiere französischer Autobauer. Renault etwa stiegen um 1,90 Prozent auf 35,92 Euro und PSA Peugeot Citroen um 1,92 Prozent auf 23,085 Euro. Beide Unternehmen zahlen vorzeitig einen Teil ihrer Staatshilfen zurück. Damit senken die Autobauer ihren Schuldenstand und müssen damit auch weniger für Zinsen ausgeben.
Aktien von Novo Nordisk gewannen 2,25 Prozent auf 545,00 dänische Kronen. Die britisch Behörde National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) hatte sich für das Diabetesmittel Victoza des Pharmakonzerns ausgesprochen.
Versorgertitel aber wurden gemieden. Suez Environnement etwa fielen um 2,82 Prozent und Veolia Environnement um 2,88 Prozent. BNP Paribas hatte die Aktien beider Unternehmen abgestuft. In Spanien waren die Papiere von Gas Natural mit einem Abschlag von 4,32 Prozent auf 11,6150 Euro der grösste Verlierer. GDF Suez hatte sich von seinem Anteil an dem Versorger getrennt, die Aktien der Franzosen sanken um 0,95 Prozent. (awp/mc/ps/16)