EU-Verlauf: Leichte Verluste – Ölpreis belastet
In London stieg der FTSE 100 dagegen noch um 0,19 Prozent auf 5.417,10 Punkte. Der CAC-40-Index rutschte 0,13 Prozent auf 4.225,92 Zähler.
Zunächst habe vor allem die positive Vorgabe der US-Märkte für einen freundlichen Start gesorgt, hiess es. Dann habe allerdings ein starker Anstieg des Ölpreises für ein schnelles Ende der Kauflaune gesorgt, hiess es. Der US-Ölpreis sprang im Vormittagshandel deutlich über die Marke von 143 US-Dollar und rückte damit wieder in die Reichweite seines Höchstwertes über 145 Dollar. Der Future auf den US-Leitindex stand hingegen im Mittagshandel weiterhin leicht über dem Stand zum Zeitpunkt des Börsenschluss an den europäischen Aktienmärkten vom Vortag.
An der Börse in Zürich sprangen die Aktien von Zurich Financial Services (ZFS) um 7,15 Prozent nach oben auf 269,75 Franken und waren damit Spitzenwert im Swiss-Market-Index (SMI). ZFS hatte am Donnerstagabend den Verzicht auf den Kauf der Versicherungsaktivitäten der Royal Bank of Scotland (RBS) bekannt gegeben und am Morgen über eine grössere Akquisition in Spanien berichtet. ZFS übernimmt 50 Prozent der Versicherungssparte der Banco Sabadell. Mit dem Rückzug bei RBSi sei bei ZFS ein grosser Unsicherheitsfaktor, der zuletzt auf der Aktie lastete, weggefallen, hiess es seitens der Deutschen Bank. Die Experten der Bank Wegelin meinten, nun seien die Ängste über einen zu hohen Kaufpreis für die RBS-Sparte ausgestanden.
Zu den grossen Verlierern am Markt zählten die Aktien des Reifenherstellers Michelin. Nach einem negativen Analystenkommentar rutschten die Papiere 2,29 Prozent auf 44,82 Euro. Die Analysten von Exane BNP Paribas haben die Papiere von «Neutral» auf «Underperform» zurückgestuft und das Kursziel auf 44 Euro festgelegt.
Unter den einzelnen Werten stand vor allem die Aktie des europäischen Rüstungs- und Raumfahrtkonzerns EADS im Mittelpunkt des Interesses. EADS will eine Korrektur seines Gewinnziels nicht ausschliessen. Als Grund wurde der anhaltende Dollarverfall genannt. Zudem senkten Analysten der Schweizer UBS das Kursziel für EADS-Aktien von zuvor 14,50 auf 11,00 Euro. Nach frühen Kursgewinnen sind die Papiere der EADS mit dem Marktabgerutscht und gaben 0,33 Prozent auf 11,99 Euro nach.
Die Aktien des grossen europäischen Stahlunternehmens ArcelorMittal konnten sich dagegen deutlich im Plus halten mit einem Aufschlag von 1,28 Prozent bei 57,00 Euro. Zuvor hallten sie allerdings noch deutlich über zwei Prozent zulegten. Börsianer verwiesen auf eine Studie der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers. Die Analysten erhöhten ihre Prognosen für die Stahlpreise.
Französische Bankenwerte standen ebenfalls im Blick. Die Citigroup hatte die Aktien der Societe Generale zum Verkauf empfohlen und das Kursziel von zuvor 62 Euro auf 50 Euro gesenkt. Die Aktien rutschten um 0,57 Prozent auf 54,20 Euro. Die Aktien der Credit Agricole verloren 1,64 Prozent auf 12,58 Euro und die Papiere der BNP Paribas sanken um 0,70 Prozent auf 56,91 Euro. Die Citigroup hatte zuvor bei beiden Werten die Kursziele ebenfalls zum Teil deutlich gesenkt.
An der Börse in London konnten die Aktien des Ölkonzerns BP dagegen mit einem Plus von 2,27 Prozent auf 552,50 Pence im Mittagshandel kräftig zulegen. Analysten der Citigroup hatten die europäischen Öl- und Gasbranche am Morgen in einer Sektorstudie nach oben gestuft. Und schliesslich sprangen die Aktien von Thomas Cook 3,00 Prozent auf 189,10 Pence nach oben. Der Reisekonzern und die Fluggesellschaft Air Berlin hatten zuvor ihre Pläne für eine Fusion zwischen der Fluggesellschaft Condor und Air Berlin aufgegeben. Ein entsprechender Antrag an das Bundeskartellamt sei am Freitag zurückgezogen worden. (awp/mc/gh/21)