Der EuroSTOXX 50 fiel am Mittag um 0,83 Prozent auf 2.278,57 Punkte. Zum Start war der Leitindex noch bis auf 2.243 Punkte gefallen. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,19 Prozent auf 4.220,50 Zähler nach und der französische CAC-40-Index büsste 0,73 Prozent auf 3.046,49 Zähler ein.
Insbesondere Finanztitel versammelten sich nach negativen Nachrichten aus der Branche wie einem Milliardenverlust bei der Deutschen Bank am Ende der Indizes. Auch endgültige Zahlen der spanischen Bank Santander sorgten nicht für Begeisterung – vielmehr stiess Anlegern der gestiegene Anteil schlechter Kredite sauer auf. Die Aktie verlor 2,44 Prozent auf 6,00 Euro. Zurich Financial Services (ZFS) sackten in der Schweiz um 3,02 Prozent auf 208,50 Franken ab. Der Ergebnis lag Analystenkommentaren zufolge leicht unter den Erwartungen. Die Dividende wurde gekürzt, an den Geschäftszielen hält der Erstversicherer jedoch fest. Händler verwiesen unterdessen auf Gewinnmitnahmen in einem schwachen Markt.
Besonders enttäuscht zeigten sich Anleger von Aussagen der Swiss Re. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwartet der Schweizer Rückversicherer einen Nettoverlust von rund einer Milliarde Franken. Zudem will Swiss Re seine Kapitaldecke stärken und bekommt dafür unter anderem eine Kapitalspritze von US-Milliardär Warren Buffett in Höhe von drei Milliarden Franken. Darüber hinaus erwägt der Konzern die Aufnahme von weiteren 2 Milliarden Franken, abhängig von den Marktbedingungen. Dies schickte die Titel mit minus 11,80 Prozent auf 26,60 Franken auf Talfahrt.
In Grossbritannien erholten sich Bankenwerte unterdessen vor der Zinsentscheidung der Bank of England (BoE) deutlich. Experten rechnen damit, dass die BoE den Leitzins erneut senken wird und sich damit allmählich der Null-Prozent-Marke annähert. Barclays stiegen um 3,72 Prozent auf 100,50 Pence, auch Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds Banking Group legten deutlich zu. Von der EZB wird unterdessen kein Zinsschritt erwartet.
Aus dem realwirtschaftlichen Sektor gab es keine positiven Neuigkeiten. Unilever erzielte zwar einen Umsatz über den Erwartungen. Allerdings gibt der Konsumgüterkonzern weder einen Ausblick auf 2009 noch konnten die Ziele für 2010 bestätigt werden. Die Aktie verlor daraufhin 4,66 Prozent auf 16,37 Euro und übernahm damit die rote Laterne im EuroSTOXX.
In London glänzten Aktien der BG Group mit plus 6,31 Prozent auf 1.011,00 Pence an der «Footsie»-Spitze. Mit einem Sprung beim Überschuss um 25 Prozent habe der Gasehersteller die Markterwartungen übertroffen worden, sagten Händler. TUI Travel sieht sich unterdessen auf Kurs, was die Aktie mit Gewinnen von 2,45 Prozent auf 230,00 Pence honorierte. GlaxoSmithKline verloren vor Zahlen 1,85 Prozent auf 1.244,50 Pence. (awp/mc/ps/17)