Währenddessen rutschte der Londoner FTSE 100 mit 0,25 Prozent ins Minus.
Anleger verfolgen sehr genau die Entwicklungen von Euro und China. Zuletzt legt der Euro wieder den Rückwärtsgang ein und das erstickt einem Börsianer zufolge auch den Erholungsversuch der Aktienmärkte. Die Gemeinschaftswährung steht so tief wie seit Juli 2009 nicht mehr. Sorgen um die Kreditentwicklung in Griechenland, aber auch in anderen Euroländern wie beispielsweise Portugal, hielten den Euro unter Druck. Das veranlasse einige Investoren aus dem Dollarraum europäische Aktien zu verkaufen, sagten Händler. In China zog das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal 2009 um 10,7 Prozent an. Händlern zufolge hatten Volkswirte aber sogar mit plus 10,9 Prozent gerechnet. Die Inflation zog ebenfalls an, was als Indiz für eine mögliche Überhitzung der chinesischen Wirtschaft gewertet wird und Sorgen über Bremsmassnahmen auslöst.
Einzelhändler stehen in Europa im Fokus: Ahold-Aktien reagierten mit einer Berg- und Talfahrt auf Umsatzzahlen und standen zuletzt 0,22 Prozent höher bei 9,140 Euro. Die niederländische Supermarktkette berichtete für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2009 von einem überraschend deutlichen Umsatzanstieg, sagten Händler. Zu schaffen machten dem Konzern aber sinkende Lebensmittelpreise und ein schwaches Konsumumfeld. Nach Einschätzung von Cheuvreux-Analyst Paul Hofman waren die Zahlen «insgesamt OK». Der Umsatz habe die Erwartungen im vierten Quartal übertroffen, das US-Geschäft habe aber lediglich ein gemischtes Bild abgegeben. Der britische Supermarkt WM Morrison legte im Weihnachtsgeschäft stärker zu als die Wettbewerber, blieb aber etwas hinter den Analystenerwartungen zurück. Die Titel verbilligten sich zuletzt um 1,57 Prozent auf 294,10 Pence.
Rohstoffwerte brachen einen Erholungsversuch ab und rutschten nach anfänglichen Gewinnen kräftig ins Minus. Der Sektor steht wegen der jüngsten Euroschwäche und den in der Folge rutschenden Metallpreisen weiter im Fokus. Der erneut nach unten drehende Euro habe dann Gold & Co. auch wieder unter Druck gebracht und in deren Sog die vor allem in London schwer gewichteten Minenwerte. Anglo American standen zuletzt mit minus 4,15 Prozent auf 2.541 Pence am «Footsie»-Ende. Der Ölpreis war in den vergangenen Tagen ebenfalls stark unter Druck geraten und stabilisiert sich nicht nachhaltig. Am Morgen hatten Händler noch darauf gehofft, dass das robuste Wachstum Chinas im vierten Quartal die Ölpreise stützt. Total hielten sich dennoch mit 0,80 Prozent im Plus bei 44,745 Euro.
Easyjet sprangen nach einem Trading Statement zum ersten Quartal und nach Jahreszahlen um 4,30 Prozent auf 380,70 Pence hoch. Der britische Billigflieger rechnet trotz eines kräftigen Umsatzsprungs im ersten Geschäftsquartal weiter mit einem schwierigen Umfeld. Dennoch rechnet der Unternehmenschef mit einer stetigen, leichten Verbesserung der Geschäftsentwicklung. Analyst Gerald Khoo von Arbuthnot kommentierte: «Der Ausblick sieht vielversprechend aus. Angesichts der erwarteten Gewinnerholung erscheint die Aktie niedrig bewertet.» (awp/mc/pg/17)