Börsianer sprachen von einer extrem dünnen Nachrichtenlage am heutigen Handelstag mit nur geringen Umsätzen. Am Nachmittag könnten noch US-Konjunkturdaten zum Immobilienmarkt und zum Verbrauchervertrauen für neuen Schwung sorgen. Besonders gefragt waren am europäischen Aktienmarkt Papiere aus dem Gesundheits- und dem Technologiesektor. Auch viele Werte aus der Baubranche verzeichneten überdurchschnittlich hohe Gewinne.
So stiegen die Titel des französischen Zementherstellers Lafarge um 0,82 Prozent auf 47,335 Euro. Der Schweizer Wettbewerber Holcim erwirbt Anfang 2011 zusammen mit einem Partner mehrere Zuschlagstoffbetriebe und Transportbetonzentralen von Lafarge. Ein Analyst meinte, die Transaktion sei aus strategischer Sicht sinnvoll für die Schweizer. Dennoch konnten die Holcim-Aktien ihre frühen Gewinne nicht halten und sanken um minimale 0,07 Prozent auf 71,50 Franken.
In dem freundlichen Marktumfeld stiegen auch die Papiere des spanischen Baukonzerns ACS um 0,27 Prozent auf 35,095 Euro. Das Unternehmen gewann nach den Weihnachtsfeiertagen mit seinem Aktien-Tauschangebot zunächst kaum neue Hochtief-Papiere dazu. Der Gesamtanteil der Spanier an Hochtief blieb damit bei 29,27 Prozent. Wenn ACS bis zum 29. Dezember, 24 Uhr, die 30-Prozent-Hürde überschreitet, kann das Unternehmen weitere Hochtief-Aktien kaufen, ohne ein kostspieliges Pflichtangebot vorlegen zu müssen. Hochtief wehrt sich gegen die von ACS geplante Übernahme. Titel des deutschen Baukonzerns notierten zuletzt prozentual nahezu unverändert.
Unter den Technologieunternehmen ragten die Aktien von Alcatel-Lucent mit einem Plus von 1,71 Prozent auf 2,202 Euro positiv hervor. Damit setzten sie sich an die Spitze des CAC-40-Index. Der Netzwerkausrüster hat einer Strafzahlung in Höhe von über 137 Millionen US-Dollar zugestimmt. Im Gegenzug werden die Franzosen nun in den USA nicht wegen Betruges angezeigt.
In Paris rückten ferner die Papiere von JCDecaux um 0,37 Prozent auf 23,235 Euro vor. Der Werbespezialist und der Betreiber des Pariser Flughafens, Aeroport des Paris, planen ein Werbe-Joint-Venture. Dabei sollen Werbeflächen verkauft und kurze Bildschirminformationen für die Flugpassagiere zur Verfügung gestellt werden. Noch sei aber unklar, inwiefern sich das Gemeinschaftsunternehmen auf den Umsatz von JCDecaux im kommenden Jahr auswirken werde, meinte Analyst Richard Houbron von der Investmentbank Cheuvreux. Er bewertet die Papiere weiterhin mit «Underperform» und einem Kursziel von 20,00 Euro. (awp/mc/ps/08)