Der EuroSTOXX 50 sank zuletzt um 0,18 Prozent auf 2.212,40 Zähler, nachdem der Leitindex im frühen Handel noch auf bis zu 2.195,81 Punkte abgesackt war. In der Eurozone hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im März stärker als erwartet aufgehellt. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,31 Prozent auf 4.112,33 Punkte, und für den französischen CAC-40-Index ging es um 0,30 Prozent auf 2.983,00 Zähler nach unten.
Aktien von Finanzinstituten verbuchten angesichts des wieder freundlichen Marktumfeldes teils deutliche Aufschläge. So verteuerten sich die Aktien der ING Groep an der Spitze des EuroSTOXX 50 um 9,47 Prozent auf 5,689 Euro. Für die Papiere der Societe Generale gaben die Anleger 4,45 Prozent mehr aus und bezahlten 33,115 Euro. In London stiegen Barclays-Papiere um 3,86 Prozent auf 174,88 Pence.
Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) sprangen gar um 16,67 Prozent auf 32,88 Pence an. Das angeschlagene Finanzinstitut will voraussichtlich mehr Stellen streichen als zunächst geplant. Chairman Philip Hampton sagte zudem, dass die Bank verständlicherweise wegen des Rekordverlustes in 2008 und der Kapitalnot für 2008 keine Dividende ausschütte. Man wolle aber die Zahlung sobald wie möglich wieder aufnehmen, da man sich der Bedeutung der Dividende für die Aktionäre bewusst sei. Vor allem die Übernahme des Wettbewerbers ABN Amro im vergangenen Jahr hatte die RBS in die Katastrophe gestürzt.
Auch Aktien von Automobilherstellern zählten erneut zu den Favoriten. Sie profitierten von einer positiven Branchenstudie der Credit Suisse. Die Analysten stuften den europäischen Autosektor von «Market Weight» auf «Overweight» hoch. Für die kommenden Jahre seien die Inflationsbefürchtungen übertrieben und die Branche dürfte zu den Gewinnern der fallenden Kreditkosten gehören, da sie abgesehen vom Finanzsektor am meisten von Fremdfinanzierung abhängig sei. Papiere von PSA Peugeot Citroen stiegen um 3,42 Prozent auf 17,69 Euro, und Aktien von Renault kletterten um 8,55 Prozent auf 20,765 Euro hoch.
Papiere von Givaudan stiegen um 9,43 Prozent auf 638,50 Franken. Trotz eines deutlichen Umsatzrückgangs im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hält der Schweizer Aromen- und Riechstoffhersteller an seinem Ziel fest, Ende 2010 wieder Margen beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wie vor der Übernahme des Wettbewerbers Quest zu erzielen. Zudem hätten bereits einige Anleger erwartet, dass die Erlöszahlen enttäuschen könnten, erklärten Händler die positive Marktreaktion.
An der Börse in Stockholm rückten Ericsson-Papiere um 2,35 Prozent auf 73,90 schwedische Kronen vor. Händler begründeten ihre Zuversicht mit besser als erwarteten Zahlen des US-amerikanischen BlackBerry-Anbieters RIM. Dieser sieht sich nach einem starken Umsatz- und Gewinnsprung trotz der Wirtschaftskrise weiter im Aufwind und meldete einen satten Gewinnsprung. Die positiven Nachrichten beflügelten auch die Aktien anderer Telekomausrüster. Papiere von Alcatel-Lucent etwa rückten um 3,55 Prozent auf 1,574 Euro vor. Titel des britischen Chip-Konstrukteurs ARM Holdings legten im Kielwasser der positiven Nachrichten um 0,23 Prozent auf 110,25 Pence zu. (awp/mc/ps/19)