EU-Verlauf: Schwach – Berichtssaison belastet – Rohstoffwerte im Minus
Alcoa hatte nach Börsenschluss am Dienstag aufgrund sinkender Nachfrage und gefallener Preise zum zweiten Mal in Folge einen Vierteljahresverlust ausgewiesen.
Der EuroSTOXX 50 verlor gegen Mittag 1,15 Prozent auf 2.140,61 Zähler. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,91 Prozent auf 3.894,85 Punkte. Der französische CAC-40-Index gab 0,99 Prozent auf 2.873,70 Zähler ab.
Nach den schwachen Alcoa-Zahlen gingen die Titel des Stahlherstellers ArcelorMittal auf Talfahrt. Mit einem Minus von 3,59 Prozent auf 17,21 Euro waren sie schwächster Wert im EuroSTOXX 50. In London gerieten Minenaktien unter Abgabedruck. Anglo American , Xstrata , Kazakhmys büssten kräftig ein.
Bankentitel setzten ihre Talfahrt vom Vortag teilweise fort, konnten jedoch ihre Verluste vom Vormittag etwas eindämmen. Allianz sackten um 3,50 Prozent auf 65,16 Euro ab. Im Londoner «Footsie» gaben HSBC Holdings 2,83 Prozent auf 429,50 Pence ab. «Finanzkonzerne könnten noch weitere Verluste ausweisen», sagte Bernard McAlinden, Stratege bei NCB Stockbrokers in Dublin. Der Experte verwies zudem auf die hohe Nervosität unter den Anlegeren mit Blick auf die Berichtssaison zum ersten Quartal.
Aktien von Getränkeherstellern rückten in den Fokus. In Paris sackten Pernod Ricard mit einem Abschlag von 6,30 Prozent auf 41,695 Euro ans Ende im CAC-40-Index . Der Spirituosenhersteller plant eine Kapitalerhöhung von einer Milliarde Euro und verkauft seine Marke «Wild Turkey Bourbon» für 575 Millionen Dollar an Campari. Campari-Anteilsscheine gewannen in Mailand 2,05 Prozent auf 4,85 Euro hinzu. «Mit Wild Turkey holt sich Campari eine Marke von strategischer Relevanz ins Portfolio», sagte Firmenchef Bob Kunze-Concewitz.
Telefonica verbilligten sich um 2,37 Prozent auf 14,86Euro. Die Deutsche Bank hatte die Titel des spanischen Telekom-Konzerns von «Buy» auf «Hold» abgestuft. Auch Nokia büssten leicht an Wert ein. Der Telekomausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) will sein Standbein in den USA stärken und ist deshalb laut einem Pressebericht am Geschäft des insolventen Konkurrenten Nortel Networks interessiert.
Öl-Aktien waren ebenfalls auf der Verkaufsliste der Anleger zu finden. Der Rohölpreis war zuletzt im Zuge des Anstiegs der US-Rohöllagerbestände auf 48 Dollar je Barrel gefallen. TOTAL , Eni , Royal Dutch Shell und StatoilHydro verzeichneten daraufhin Verluste. (awp/mc/pg/16)