EU-Verlauf: Schwach – BT, L’Oreal stürzen ab, Sanofi-Aventis fest

Aktien von L’Oreal zählten mit minus 9,34 Prozent auf 55,12 Euro zu den schwächsten Werten im EuroSTOXX. Der Kosmetikhersteller litt im dritten Quartal unter der Kaufzurückhaltung der Verbraucher und rechnet für 2008 nun mit weniger Umsatz als bislang. Das Management korrigierte die Umsatzprognose am Donnerstag zum zweiten Mal nach unten. Zahlreiche Analysten reagierten mit Abstufungen.


In London stürzten BT Group um 24,70 Prozent auf 107,25 Pence. Der britische Telekommunikations-Riese überraschte die Anleger mit einer Gewinnwarnung. Der Überschuss in dem Ende September abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal werde leicht unter den Erwartungen liegen, teilte BT in London mit. Der Bereich «Global Services», der Dienstleistungen für multinationale Unternehmen zur Verfügung stellt, habe seine Ziele verfehlt, weil Sparmassnahmen langsamer als erwartet Wirkung gezeigt hätten. Alle anderen Geschäftsbereiche lägen hingegen im Plan oder leicht über den Erwartungen, teilte das Unternehmen weiter mit.


Barclays sackten nach einem frühen Anstieg um 9,38 Prozent auf 186,75 Pence. Die britische Grossbank will sich unter anderem bei einer Investorengruppe aus Qatar frisches Kapital besorgen. Geplant ist eine Kapitalerhöhung im Umfang von 7,3 Milliarden Pfund. Mit dieser Massnahme will das Institut den höheren Kapitalanforderungen der Regierung für alle Banken aus Grossbritannien gerecht werden.


Der Kurs des Bezahlsenders British Sky Broadcasting (BSkyB) sanken trotz positiver Nachrichten um 1,59 Prozent auf 372 Pence. BSkyB verdiente im ersten Quartal 2008/2009 dank überraschend vieler Neukunden deutlich mehr als im Vorjahr.


Europaweit rückten auch Versorger in den Blick. Der italienische Energiekonzern Eni steigerte im dritten Quartal seinen Gewinn kräftig und blickt weiter positiv auf das Gesamtjahr. Der Ausblick für 2008 ist weiterhin positiv, die Produktion soll auf das Gesamtjahr gesehen um drei Prozent steigen. Der Kurs sank dennoch um 1,63 Prozent auf 17,47 Euro.


Auch den Pharmaaktien ist die Aufmerksamkeit der Investoren gewiss: Sanofi-Aventis stiegen nach Zahlen um 2,16 Prozent auf 48,17 Euro. Der Konzern setzte im abgelaufenen dritten Quartal wegen belastender Währungseffekte weniger um als im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn des französischen Pharmakonzerns stieg jedoch um 1,9 Prozent auf 1,888 Milliarden Euro. Sanofi-Aventis erhöhte die Gewinnprognose pro Aktie und rechnet nun für 2008 bei konstanten Wechselkursen mit einem Anstieg um die neun Prozent nach zuvor rund 8 Prozent. (awp/mc/ps/21)

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