EU-Verlauf: Schwach – Finanztitel drücken tiefer ins Minus

Auch in London ging es bergab. Dort gab der FTSE 100 1,80 Prozent auf 5.106,66 Zähler ab und beschleunigte damit seine Talfahrt.


Titel von ArcelorMittal gehörten im Eurostoxx neben SAP und den Finanzwerten zu den Verlierern und büssten 3,14 Prozent auf 23,73 Euro ein. Trotz einer überraschenden Rückkehr des weltgrössten Stahlkonzerns in die Gewinnzone gab es Kritik von den Analysten. Die Experten kritisierten die Gewinnprognose für das vierte Quartal. Beim EBITDA erwartet ArcelorMittal zwischen 2 und 2,4 Milliarden Euro. Die Experten hatten sich indes eher auf 2,5 Milliarden Euro eingestellt und eine Spannbreite zwischen 2 und 3 Milliarden erhofft. «Der Ausblick für das vierte Quartal und auch für 2010 ist vorsichtig», fügte Analyst Christian Obst von der Unicredit hinzu.


Heineken-Inestoren erlebten bis zum Mittag ein Auf und Ab ihrer Titel. Nach anfänglichen Gewinnen waren sie ins Minus gedreht und arbeiteten sich zuletzt wieder mit einem Plus von 1,88 Prozent auf 30,55 Euro in die Gewinnzone. Der niederländische Bierbrauer rechnet 2009 Heineken nun mit einem zweistelligen Wachstum seines Gewinns. Möglich machen sollen das trotz eines schrumpfenden Absatzvolumens Kosteneinsparungen und ausreichend hohe Preise.


In London gaben die Aktien des Tabakkonzerns British American Tobacco (BAT) 1,78 Prozent auf 1.955,445 Pence nach. Ohne Übernahmen sank die Zahl der verkauften Zigaretten in den ersten neun Monaten.


Wie an den beiden Handelstagen zuvor geriet erneut das Papier von ING unter Druck und verlor 5,25 Prozent auf 8,511 Euro. ING hatte am Montag eine immense Kapitalerhöhung angekündigt. Zudem muss sich der Finanzkonzern auf Geheiss der Europäischen Kommission aufspalten. Am Dienstagnachmittag war der Handel der ING-Papiere wegen technischer Probleme eingestellt werden. Abermals gerieten auch andere Finanztitel in den Abwärtssog. Zu den Verlieren gehörten hier unter anderem Axa, Generali, BNP, Unicredit oder die Aktien der Societe Generale. Aktien von Credit Agricole litten zudem unter einer Analystenherabstufung und verloren 5,20 Prozent auf 12,94 Euro. Die Experten der Citigroup senkten ihr Votum für die Titel der Bank von «Buy» auf «Hold».


Papiere von TeliaSonera stiegen nach einem unerwartet hohem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im dritten Quartal um 1,68 Prozent auf 48,50 Euro. Auch beim Umsatz übertraf der skandinavische Telekomkonzern die Erwartungen der Experten.


In der Schweiz gehörten Titel von Novartis mit einem moderaten Plus von 0,09 Prozent auf 53,30 Franken zu den wenigen Gewinnern im SMI. Die EU hat das Novasrtis-Medikament Illaris zur Behandlung zugelassen.


Papiere von TomTom brachen nach einem Umsatzrückgang des niederländischen Navigationsgeräte-Herstellers ein und weiteten ihre Verluste auf minus 14,16 Prozent auf 8,79 Euro aus. Analysten bemängelten den gesunkenen durchschnittlichen Preis der Navis. (awp/mc/ps/18)

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