Der französische CAC-40-Index büsste derweil 2,28 Prozent auf 3.137,72 Zähler ein.
Am Nachmittag stehen vor dem morgigen US-Feiertag noch zahlreiche US-Konjunkturdaten auf der Agenda, wobei insbesondere die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter (durable goods) und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan Beachtung finden dürften. Zudem warten die Marktteilnehmer auf das Paket der Europäischen Union, mit dem die Wirtschaft angekurbelt werden soll. Dabei werden sie vor allem auf die geplante Verteilung der Mittel achten. Spätestens die US-Daten dürften den Börsen dann neue Impulse geben, so der Börsianer. Die europäischen Konjunkturdaten fielen eher gemischt aus.
Aktien von PSA Peugeot Citroen, Renault und Michelin haben am Mittwoch zu den stärksten Werten im CAC-40-Index gehört. Peugeot legten um 6,73 Prozent auf 14,915 Euro zu, Renault gewannen 3,70 Prozent auf 17,505 Euro hinzu und Michelin verteuerten sich um 4,80 Prozent auf 35,62 Euro. Händler verwiesen auf französische Presseberichte, wonach Frankreich eine Senkung der Mehrwertsteuer (MwSt) für einzelne Sektoren wie vor allem die Autobauer erwägt. Das sei eine gute Nachricht für den angeschlagenen Sektor, sagte ein Börsianer. Autowerte gehörten auch an den übrigen europäischen Aktienmärkten zu den Favoriten, da Anleger darauf hofften, dass ein Gutteil des geplanten Paketes der EU den gebeutelten Autobauern zugute kommen wird.
Die Aktien des Bergbaukonzerns Rio Tinto gehörten mit einem Abschlag von 5,81 Prozent auf 1.460,00 Pence erneut zu den stärkeren Verlierern. Am Dienstag hatte BHP Billiton sein Übernahmeangebot für Rio zurückgezogen.
Das Thema Übernahme bewegte auch die Titel des spanischen Ölkonzerns Repsol-YPF und Sacyr Vallehermoso. Die spanische Regierung setzt sich dafür ein, dass der Ölkonzern unabhängig bleibt, während der russische Ölkonzern LUKoil gerade versucht, bis zu 30 Prozent an dem spanischen Konkurrenten von Repsol-Grossaktionär Sacyr abzukaufen. Gleichzeitig betonte Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero, er werde nicht in den freien Markt eingreifen. Offenbar hat Sacyr die Regierung um alternative Käufer-Adressen für seine 20 Prozent an Repsol gebeten, berichtet die Zeitung «El Mundo». Sacyr-Aktien legten um 3,10 Prozent auf 7,65 Euro zu, während sich Repsol-Titel um 2,49 Prozent auf 14,48 Euro verbilligten.
Darüber hinaus gehörten Ölaktien insgesamt zu den stärksten Verlierern unter den europäischen Aktien. Papiere von BP, TOTAL und Royal Dutch Shell gaben zwischen 2,45 und knapp 3,55 Prozent ab. Der Ölpreis erholte sich unterdessen von seinen anfänglichen Verlusten und stieg auf mehr als 51 Dollar je Barrel.
Die Aktien von United Utilities fielen nach Zahlen mit einem Abschlag von 4,89 Prozent auf 612,50 Pence stärker als der Markt. Der Versorger hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 368,6 Millionen Pfund verdient und damit die Markterwartungen knapp verfehlt. Gleichzeitig kündigte der Konzern an, seine Zwischendividende um 30 Prozent auf 10,64 Pence je Anteilsschein zu kürzen.
Telenor-Aktien arbeiten sich um 1,58 Prozent auf 35,35 norwegische Kronen vor. Der Telekomkonzern sagte, er haben die Deutsche Bank engagiert, um nach Alternativen zu der geplanten Bezugsrechteemission zu beraten. Mit den Mitteln will das Unternehmen seine Expansion in Indien vorantreiben.
In der Schweiz rückten Werte wie die Swiss Life Holding in den Fokus. Der Lebensversicherer hat angekündigt, aus Kostengründen etwa 200 Stellen streichen zu wollen. Damit könnten die Kosten bis 2012 um etwa 90 Millionen Schweizer Franken gesenkt werden. Die Papiere büssten 3,71 Prozent auf 67,40 Franken ein.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche Holding hat für sein Mittel Tarceva gegen Lungenkrebs die endgültige Zulassung der britischen Gesundheitsbehörden erhalten. Allerdings bekam Roche diese erst, nachdem sich der Konzern bereit erklärt hat, das Mittel günstiger anzubieten. Die Aktien fielen mit einem Minus von 3,74 Prozent auf 156,90 Franken deutlich stärker als der Gesamtmarkt. (awp/mc/ps/18)