Bankenwerte standen auch zu Beginn dieser Woche im Fokus: Belastet von Gewinnmitnahmen fielen die Aktien von HSBC Holdings um 3,59 Prozent auf 556,75 Pence. Händler verwiesen auf den den «unsicheren Ausblick» als wichtigsten Belastungsfaktor. Dieser löse Gewinnmitnahmen aus, nachdem das Papier in einem Monat rund 50 Prozent zugelegt hatte. Zudem sei die Stimmung für Finanztitel ohnehin etwas eingetrübt, ergänzte der Händler, nachdem das «Wall Street Journal» am Wochenende negativ über geschönte Stresstest-Ergebnisse berichtete. Der Index für den europäische Bankensektor gab 2,39 Prozent nach.
Unterdessen erhöhte die Citigroup die Kursziele für eine Reihe italienischer Banken. So hob sie das Ziel für die UniCredit von 1,25 auf 2,20 Euro und beliess den Titel auf «Hold». Die Aktien sackten nach anfänglichen Gewinnen im Sog des schwachen Gesamtmarktes um 1,27 Prozent auf 2,1325 Euro ab. Die französische Credit Agricole wird bei Vorlage der Bilanz für das erste Quartal am Donnerstag einem Pressebericht zufolge einen Nettogewinn ausweisen. Die Aktien fielen dennoch um 3,66 Prozent auf 11,31 Euro.
Aktien von L’Oreal stemmten sich mit plus 0,41 Prozent auf 57,22 Euro gegen den schwachen Markttrend. L’Oréal-Chef Jean-Paul Agon blickt optimistisch in die Zukunft: Trotz Rezession erwartet er keinen abrupten Rückzug der Verbraucher. «Der Kosmetikmarkt ist gar nicht so sehr an die Realwirtschaft gebunden, sondern mehr an die Stimmung der Menschen», sagte Agon der «Frankfurter Allgemein Zeitung».
Neuigkeiten gibt es auch von den Energieversorgern: Der französische Energiekonzern Electricite de France (EdF) will 20 Prozent an dem erst zu Beginn des Jahres erworbenen Atomstrom-Spezialisten British Energy (BE) an den britischen Wettbewerber Centrica verkaufen. Für den Anteil an British Energy zahlt Centrica rund 2,5 Milliarden Euro. Im Gegenzug übernimmt EdF für 1,3 Milliarden Euro 51 Prozent am belgischen Energieversorger SPE von Centrica. Die Aktien von Edf verloren 3,17 Prozent auf 35,325 Euro. Aktien von Centrica stiegen um 5,60 Prozent auf 240,25 Pence.
Die Aktien von AstraZeneca stiegen nach Veröffentlichung positiver Studienergebnisse zum Herzmittel Brilinta mit plus 5,17 Prozent auf 2.521 Pence an die Spitze des FTSE 100 . Der britische Pharmakonzern teilte mit, dass das potenzielle Herzmedikament in einer Studie besser abschnitt als das Konkurrenz-Produkt Plavix der Konzerne Sanofi-Aventis und Bristol-Myers Squibb. (awp/mc/ps/20)