EU-Verlauf: Schwach – Rezessionsängste und Rekordölpreise belasten

Der US-Ölpreis war am Mittwoch erstmals über 99 US-Dollar gestiegen. Der Euro hatte im frühen Handel mit 1,4851 Dollar einen neuen Rekordstand erreicht.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 1,94 Prozent auf 4.194,45 Punkte und fiel damit erstmals seit Mitte September wieder unter 4.200 Zähler. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, gab um 1,93 Prozent auf 3.557,93 Punkte. Der Pariser CAC 40 rutschte um 2,06 Prozent auf 5.392,99 Zähler ab. In London sank der Leitindex FTSE 100 um 1,74 Prozent auf 6.118,10 Punkte. Der Euronext 100 fiel um 2,03 Prozent auf 954,18 Zähler.


Ölwerte gehörten vor dem Hintergrund der stetig steigenden Rohölpreise zu den wenigen Werten mit Kursgewinnen. TOTAL setzten sich mit einem Aufschlag von 0,82 Prozent auf 55,36 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50. Eni legten um 0,62 Prozent auf 24,22 Euro zu. Repsol-YPF kletterten um 0,12 Prozent auf 25,15 Euro. In London gewannen Royal Dutch Shell 1,71 Prozent auf 2.020,00 Pence und BP kletterten um 0,26 Prozent auf 581,50 Pence.


Alcatel-Lucent rutschten nach enttäuschenden Äusserungen des Branchenkollegen Ericsson ins Minus. Die Papiere des Telekomausrüsters gaben 5,68 Prozent auf 4,98 Euro ab. Der Kollege aus Schweden hatte am Dienstag nach Börsenschluss mitgeteilt, er rechne nach schwachen Zahlen im dritten Quartal nur noch mit einem Umsatz am unteren Ende der bisherigen Prognose. Ericsson-Titel verloren 4,50 Prozent auf 15,28 schwedische Kronen. Philips rutschten um 3,83 Prozent auf 26,38 Euro ab.


Ahold verloren nach Zahlen und ersten Analystenäusserungen 1,97 Prozent auf 9,47 Euro. Der niederländische Einzelhändler hatte im dritten Quartal zwar überraschend einen Gewinnanstieg erzielt. Analysten zeigten sich allerdings zum Teil mit Verweis auf die problematische Situation in den USA zurückhaltend.


In London reagierten Northern Rock zum wiederholten Mal mit heftigen Kursbewegungen. Die Papiere der britischen Hypothekenbank verloren 13,09 Prozent auf 84,30 Pence. Das Unternehmen benötigt der «Financial Times» zufolge eine Milliarde Pfund frische Barmittel, um sein Kreditgeschäft fortsetzen zu können.


Auch andere Finanzwerte gehörten europaweit nicht zu den Lieblingen der Anleger. So gaben im EuroSTOXX 50 Societe Generale 4,53 Prozent auf 96,02 Euro ab. ING Groep verloren 3,24 Prozent auf 24,51 Euro. In Zürich notierten Julius Bär Holding 5,11 Prozent tiefer bei 84,55 Schweizer Franken. In London rutschten Alliance & Leicester um 4,38 Prozent auf 568,00 Pence ab.


In Zürich sprangen Roche mit einem Plus von 0,75 Prozent auf 201,40 Franken auf den zweiten Platz des SMI . Der schweizerische Pharmahersteller hatte in den USA die Zulassung für das Arthritis-Medikament Actemra beantragt. Im Dezember will der Konzern in Europa für das Mittel bei der Arzneimittelbehörde EMEA die Marktzulassung beantragen.


Clariant notierten nach einer negativen Analystenäusserung mit einem Abschlag von 4,53 auf 10,12 Franken unter den schwächsten Werten. Merrill Lynch hatte die Papiere des schweizerischen Chemiekonzerns von «Neutral» auf «Sell» gesenkt. (awp/mc/pg)

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