EU-Verlauf: Schwach – Telekomsektor von Vodafone belastet

Der STOXX 50 büsste 1,33 Prozent auf 2.812,93 Punkte ein. In London verlor der FTSE 100 1,42 Prozent auf 5.327,70 Punkte. Der CAC-40-Index gab um 0,66 Prozent auf 4.298,46 Zähler nach.


Vodafone-Aktien verloren nach einer Ausblicksenkung 14,10 Prozent auf 128,20 Pence. Angesichts des Abschneidens im ersten Quartal, der momentanen wirtschaftlichen Schwäche und geringer als erwarteter Umsätze geht der weltgrösste Mobilfunkkonzern nun davon aus, dass die Erlöse am unteren Ende der anvisierten Spanne von 39,8 bis 40,7 Milliarden Pfund (50 bis 51 Mrd Euro) liegen. Dennoch fanden Analysten lobende Worte und hoben etwa die defensiven Qualitäten der Aktie und das anhaltende Umsatzwachstum in den Schwellenländern hervor. Von der Vodafone-Schwäche zeigten sich auch die Titel europäischer Konkurrenten wie Telefonica , Deutsche Telekom und Telecom Italia deutlich belastet. Enterprise Inns büssten nach einem enttäuschenden Zwischenbericht 13,59 Prozent auf 298,75 Pence ein.


Für Ericsson ging es um 8,52 Prozent auf 68,70 schwedische Kronen nach unten. Der schwedische Telekomausrüster hat im zweiten Quartal weiter unter seiner Handy-Tochter SonyEricsson sowie der laufenden Restrukturierung gelitten und einen unerwartet deutlichen Rückgang des Überschusses berichtet. Die WestLB will ihr bisheriges Kursziel von 69 Kronen überdenken. Das Votum lautet «Hold».


Finanztitel litten unter enttäuschenden Nachrichten von American Express. Der US-Kreditkartenkonzern hat nach einem überraschend schwach verlaufenen zweiten Quartal seine Gewinnziele für das Gesamtjahr aufgegeben. Lloyds TSB Group gaben um 4,60 Prozent auf 310,75 Pence nach, Royal Bank of Scotland Group verloren 4,58 Prozent auf 193,88 Pence. Auf dem Kontinent ging es für Credit Agricole um 4,40 Prozent auf 13,48 Euro nach unten.


Norsk Hydro verloren 1,43 Prozent auf 62,20 norwegische Kronen. Der norwegische Aluminiumkonzern hat trotz höherer Preise für Aluminium im zweiten Quartal einen Ergebnisrückgang verbucht. Die steigenden Energie-, Fracht- und Rohstoffkosten sowie der schwache Dollar hätten die Preissteigerungen bei Aluminium mehr als aufgehoben, hiess es. Das Unteernehmen hatte allerdings schon zuvor vor einer solchen Entwicklung gewarnt, so dass die Zahlen weitgehend im Rahmen der Markterwartungen lagen. Für die zweite Jahreshälfte rechnet Norsk Hydro mit einer Abschwächung des europäischen Marktes für Aluminium-Produkte.


Dagegen sprangen TomTom um 12,27 Prozent auf 18,02 Euro hoch. Der niederländische Navigationsgeräte-Hersteller hat im zweiten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Societe Generale stufte die Aktie von «Sell» auf «Hold» hoch, senkte aber das Kursziel auf 17 Euro. Die Analysten von Rabo Securities verwiesen auf eine inzwischen attraktive Bewertung, die Experten von Petercam zeigten sich von den Zahlen positiv überrascht.


Die Aktien der fusionierten GDF Suez notierte an ihrem ersten Handelstag zuletzt bei 41,76 Euro. Die Aktien der abgespaltenen Suez-Umweltsparte Suez Environnement notierten mit einem ersten Kurs von 17 Euro deutlich über dem Ausgabepreis von 14 Euro und wechselten zuletzt bei 19,34 Euro den Besitzer. Die Analysten von Oddo starteten die Aktien von GDF Suez wegen «exzellenter Fundamentaldaten» mit «Accumulate» und einem Ziel von 46 Euro. Suez Environnement bewerteten sie mit «Buy» und einem Kursziel von 21 Euro. (awp/mc/pg/17)

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