EU-Verlauf: Schwach – Unsicherheit steigt wegen Irland und Konjunkturdaten

Händler sprachen wie schon am Vortag von einem grossen Verkaufsprogramm, das die Terminkontrakte auf die europäischen Indizes unter Druck bringe. Das habe auch die US-Futures mit ins Minus gedrückt und dem Markt damit auch die Unterstützung aus dem frühen Handel entzogen. Die Anspannung sei nach einem impulsarmen Handelsstart ohnehin gestiegen, sagte ein Börsianer, nachdem vage Gerüchte über einen Zahlungsausfall für nachrangige Anleihen der Anglo Irish Bank für Nervosität sorgten. Zudem hätten sich die Risikoaufschläge irischer Staatsanleihen zu deutschen Bundesanleihen wieder erhöht. In der Eurozone hat sich unterdessen auch die Stimmung der Einkaufsmanager im September weiter eingetrübt, was ebenfalls belastet habe.

Die meisten Branchen rutschten mit dem Markt ins minus und nur der Stoxx Europe 600 Health Care Index hielt sich bis zum Mittag mit 0,04 Prozent im Plus. Schwächster Sektorindex war der Stoxx Europe 600 Construction + Materials mit minus 1,17 Prozent. Im EuroStoxx 50 standen am Mittag entsprechend auch die Aktien des irischen Baustoffkonzerns CRH mit minus 3,28 Prozent auf 12,400 Euro am Indexende.

Dagegen standen Unicredit mit plus 0,82 Prozent auf 1,8380 Euro an der Spitze. Der frühere Chef der Grossbank, Alessandro Profumo, ist nach Aussage des Verwaltungsratsvorsitzenden Dieter Rampl nicht wegen eines Streits über die Beteiligung Libyens an dem zurückgetreten. Die wahren Gründe deutete Rampl nur an, es sei bei Profumos Abgang um «Formen und Verfahrensweisen» im Zusammenhang mit der Beteiligung gegangen. Börsianern zufolge erholt sich die Aktie nach dem jüngsten Kursrutsch. Zu den Favoriten zählten auch Chemiewerte wie BASF mit plus 0,45 Prozent auf 45,780, nachdem Morgan Stanley den Sektor als günstig bewertet bezeichnete. (awp/mc/gh/13)

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