Diese seien zum Teil besser, aber zum Teil eben auch schlechter ausgefallen als erwartet. Am Vormittag hatten alle wichtigen europäischen Indizes mit Ausnahme des britischen «Footsie» den Weg ins Plus geschaftt.
Der EuroSTOXX 50 konnte verlor 0,78 Prozent auf 2.381,98 Zähler, nachdem er im zeitweise bis auf 2.438 Zähler gestiegen war. Der Londoner FTSE 100 verlor 1,87 Prozent auf 4.103,83 Punkte, während der französische CAC-40-Index mit 1,11 Prozent auf 3.198,21 Zähler im Minus stand.
UniCredit, die nach den Zahlen vom Vortag an ihre Kursgewinne anschliessen konnten, hielten sich im europäischen Leitindex im Spitzenfeld. Die Aktien legten 1,66 Prozent auf 1,90 Euro zu. Beim italienischen Bankinstitut war der Gewinn nicht so stark wie befürchtet zurückgegangen.
GDF Suez konnte mit plus 0,23 Prozent auf 32,370 Euro einen Grossteil der frühen Kursgewinne bis zum Mittag nicht verteidigen. Der französische Energieversorger wuchs in den ersten neun Monaten des Jahres zweistellig. Sein Gewinnziel für das laufende Jahr bekräftigte der Energiekonzern. Analysten von Oddo Securities rechnen damit, das die Franzosen von allen Versorgern, die die Analysten beobachten, in diesem Jahr der einzige mit einem zweistelligem Wachstum sein dürfte. Aufgrund der Diversifikation sei GDF Suez die mit dem geringsten Risiko behaftete Investition in dem Sektor. Analysten von Cheuvreux beliessen ihr Votum für die Aktien auf «Outperform» und das Ziel bei 40 Euro.
In London verloren die Aktien der London Stock Exchange (LSE) 11,65 Prozent auf 512,00 britische Pence und gehörten damit zu den schwächsten Werten. Der Börsenbetreiber lag mit seinen Zahlen zwar im Rahmen der Erwartungen, rechnet aber mit weiterhin schwierigen Marktbedingungen.
Zu den Gewinnern hingegen zählten Aktien der BT Group mit plus 8,80 Prozent auf 122,625 Pence. Sie setzten sich damit an die Spitze des FTSE 100. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging im zweiten Quartal um ein Prozent auf 1,43 Milliarden Pfund (1,74 Mrd Euro) zurück. Die Umsätze stiegen aber um vier Prozent auf 5,3 Milliarden Pfund (6,4 Mrd Euro). Damit lagen die Ergebnisse des Telekomkonzerns leicht über den nach der Prognosesenkung nach unten revidierten Schätzungen der Analysten. Zudem kündigte der Telekomkonzern an, im Rahmen seines Sparprogramms bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres 10.000 Stellen streichen zu wollen.
Die Aktien von SABMiller verloren bis zum Mittag nach einem zwischenzeitlich kaum veränderten Kurs 0,61 Prozent auf 900,00 Pence. Der britische Brauereikonzern hat im ersten Halbjahr 2008 zwar mehr verdient, warnte aber zugleich vor einer schwächeren Nachfrage in vielen seiner Märkte. Die Dividende beliess der Konzern unverändert.
In der Schweiz büssten Zurich Financial Services (ZFS) nach Zahlen 4,63 Prozent auf 205,90 Franken ein. Damit weiteten die Titel nach einer zwischenzeitlichen Erholung ihre Verluste wieder aus. Der Versicherer musste einen 15-prozentigen Rückgang seines operativen Gewinns verbuchen und stoppt sein Aktienrückkaufprogramm. Stefan Schürmann, Analyst bei Vontobel bewertet das Resultat als ziemlich solide. «Während die Rentabilität leicht unter unseren Erwartungen liegt, präsentiert sich das Aktionärskapital besser als erwartet, wobei sich auch der negative Einfluss von Währungssituation und nicht realisierten Verlusten in Grenzen hält», schrieb er in einem Kommentar.
Im Tagesverlauf stehen unter anderem in Spanien die Zahlen von Repsol-YPF an und in Italien steht noch der Bericht der angeschlagenen italienische Fluggesellschaft Alitalia über ihr drittes Quartal auf dem Programm. Repsol-YPF büssten vor Zahlen 2,39 Prozent auf 13,90 Euro ein. Die Analysten der Citigroup senkten das Kursziel für die Titel von 23 auf 16 Euro, beliessen ihre Einschätzung aber auf «Hold». (awp/mc/ps/19)