EU-Verlauf: Sehr schwach – »Konjunkturdaten malen kein positives Bild»

Der französische CAC-40-Index verzeichnete ein Minus von 2,71 Prozent auf 3.174,28 Zähler. «Die Konjunkturdaten, die wir heute bislang gesehen haben, malen kein wirklich positives Bild für die Zukunft», erklärte Carsten Klude, Chefvolkswirt bei M.M. Warburg. Ausserdem sorgten die bevorstehenden Daten aus den USA in dieser Woche für Unsicherheit. «Nach den teilweise deutlichen Gewinnen in der vergangenen Woche sehen wir sicher auch einige Gewinnmitnahmen.»


In der Eurozone und in Grossbritannien trübte sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe im November überraschend stark ein. In der Eurozonse sank er nach endgültigen Zahlen sogar auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor elf Jahren.


Französische Bankaktien wie BNP Paribas und Credit Agricole oder Societe Generale, gehörten zu den schwächsten Werten im EuroSTOXX 50 und im französischen Auswahlindex. Die Europäische Kommission hat am Samstag einen Bericht zurückgewiesen, sie blockiere einen Plan, mit dem die Kapitalsituation französischer Banken verbessert werden soll.


Die Kommission erklärte, sie arbeite mit Paris zusammen, um den Plan möglichst schnell genehmigt zu bekommen. «Es gibt keine Blockade», sagte Jonathan Todd, Sprecher der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Frankreich hatte vergangenen Monat erklärt, es werde den sechs grössten Finanzhäusern insgesamt 10,5 Milliarden Euro leihen, um deren Kapitalreserven zu verbessern. BNP verloren 6,19 Prozent auf 40,645 Euro. Credit Agricole verbilligten sich um 4,25 Prozent auf 8,345 Euro und Societe Generale fielen um 2,64 Prozent auf 32,50 Euro.


Die Aktien des finnischen Stahlunternehmens Rautaruukki gaben nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung 6,53 Prozent auf 11,17 Euro ab. Der Konzern kündigte zudem an, wegen der schwächeren Nachfrage Stellen streichen zu wollen. Die Gewinnwarnung belaste den kompletten europäischen Stahlsektor, sagte ein Händler. In Frankreich gab Branchenprimus ArcelorMittal 7,90 Prozent auf 17,26 Euro ab.


In der europäischen Billigfliegerbranche bahnt sich eine Fusion an. Europas grösster Billigflieger Ryanair hat ein Übernahmeangebot für den kleineren irischen Konkurrenten Aer Lingus abgegeben, wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte. Je Aktie von Aer Lingus will Ryanair demnach 1,40 Euro bieten. Aktien von Aer Lingus schossen um 14,29 Prozent auf 1,28 Euro in Richtung des gebotenen Preises, während sich Ryanair-Titel um 1,37 Prozent auf 2,89 Euro verbilligten. Aer Lingus empfahl seinen Aktionäre in einer ersten Reaktion, nichts zu tun.


Die Papiere des Handyherstellers Nokia gaben 2,80 Prozent auf 10,78 Euro ab. Die südkoreanischen Konkurrenten Samsung Electronics und LG Electronics haben laut einem Bericht der Zeitung «Maeil Business Newspaper» ihre Umsatzziele für 2009 gesenkt.


Die Aktien der britischen Elektro-Kette DSG International gaben 8,51 Prozent auf 10,75 Pence ab. Societe Generale hatte zuvor das Kursziel für die Papiere von 32,00 auf 6,00 Pence zusammengestrichen. «Die Vorlage der Halbjahreszahlen habe keine neuen Antworten über die Gesundheit des Unternehmens gegeben, jedoch den wachsenden finanziellen Druck deutlich gemacht», hiess es in der Studie.


Swiss Re sackten um 6,06 Prozent auf 46,50 Schweizer Franken ab. Der weltweit zweitgrösste Rückversicherer will etwa 200 Stellen streichen, berichtete die Zeitung «Cash».


Der Titel des spanischen Baukonzerns Sacyr Vallehermoso gehörte zu den spärlich gestreuten Gewinnern und sprang 3,57 Prozent auf 7,83 Euro an. Das Unternehmen teilte mit, sein Autobahngeschäft Itinere an die Citigroup für 7,887 Milliarden Euro verkauft zu haben. Derweil biete der Konkurrent Acciona eine weiter Dienstleistungstochter zum Verkauf an, berichtete die Zeitung «Cinco Dias». Acciona-Titel verbilligten sich um 3,38 Prozent auf 68,55 Euro. (awp/mc/ps/20)

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