EU-Verlauf: Sorgen über Irland drücken Märkte leicht ins Minus

Zudem richteten sich die Blicke der Anleger auf Seoul, wo die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder zu ihrem Gipfel zusammenkommen. Ansonsten bestimmten einmal mehr die Quartalsberichte der Unternehmen das Bild an den Aktienmärkten.


Der Leitindex EuroStoxx 50 , der im frühen Handel noch von positiven Vorgaben und starken Daten zur chinesischen Industrieproduktion profitiert hatte, gab bis zum Mittag 0,10 Prozent auf 2.842,99 Punkte ab. In Paris sank der CAC-40-Index um 0,06 Prozent auf 3.886,22 Punkte. Lediglich der Londoner FTSE 100 behauptete ein Plus von 0,21 Prozent auf 5.829,26 Punkte.


Insbesondere Bankentitel litten unter den Sorgen über Irland. Der Stoxx Europe 600 Banks gehörte entsprechend mit minus 0,87 Prozent zu den schwächsten Branchenindizes in Europa. Dagegen setzte sich der Rohstoffe-Index Stoxx Europe 600 Basic Resources mit Gewinnen von 2,18 Prozent an die Spitze. Er profitierte von den starken britischen Minenwerten, die dank der Daten aus China gegen den Trend deutlich zulegen konnten.


Der spanische Telekomkonzern Telefonica hat zwar wegen guter Geschäfte in Lateinamerika Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres gesteigert, die Erwartungen aber verfehlt. Entsprechend büssten die Aktien 1,17 Prozent auf 18,085 Euro ein. Cheuvreux-Analyst Giovanni Montalti sah die Zahlen operativ im Rahmen seiner Erwartungen, auf Nettoebene aber leicht darunter. Er will seine Gewinnschätzungen überarbeiten. Dennoch blieb er bei seinem «Outperform»-Votum mit einem Kursziel von 22,80 Euro, da Telefonica eines der besten Wachstumsprofile im Sektor habe und die Konsensschätzungen seiner Meinung nach Aufwärtspotenzial enthalten.


Besser als den Spaniern erging es den Titeln von Konkurrent BT Group . Sie gewannen deutliche 5,46 Prozent auf 168,10 Pence, nachdem das britische Unternehmen für das zweite Quartal eine leichte Gewinnsteigerung berichtet und die Jahresprognose aufgestockt hatte. Umsatz wie EBITDA lagen leicht über den Erwartungen am Markt.


Der spanische Ölkonzern Repsol hat im dritten Quartal dank gestiegener Öl- und Gaspreise deutlich mehr verdient als vor einem Jahr. Dennoch gaben die Aktien im Sog des schwächelnden Gesamtmarktes 0,15 Prozent auf 19,720 Euro nach. Ansonsten wird noch der Geschäftsbericht des italienischen Versicherers Generali erwartet. Auch ohne Zahlen büssten die Aktien von Novartis moderate 0,36 Prozent auf 54,80 Schweizer Franken ein. Der Pharmakonzern hat eine Studie zum Lungenkrebsmedikament Vadimezan eingestellt. Die klinische Phase-III-Studie für ASA404 (Vadimezan) sei gestoppt worden, da der primäre Endpunkt verfehlt werde, hiess es. (awp/mc/ss/17)

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