Der EuroSTOXX 50 legte gegen Mittag 1,87 Prozent auf 2.256,43 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 gewann 1,55 Prozent auf 4.267,24 Zähler und der französische CAC-40-Index kletterte um 2,12 Prozent auf 3.027,31 Punkte.
Insgesamt standen gegen Mittag nur zwei Aktien im EuroSTOXX 50 nennenswert im Minus: Die Papiere des angeschlagenen niederländische Versicherer Aegon mit 1,08 Prozent und die vom Autobauer Volkswagen mit 0,74 Prozent. Am besten lief es dagegen bei den Aktien des Stahlkonzerns ArcelorMittal mit einem Plus von 5,23 Prozent auf 20,23 Euro. Die Papiere profitierten nach Einschätzung von Experten von einem Preisanstieg der Basismetalle an den Rohstoffmärkten.
Die Aktien des italienischen Öl- und Energiekonzerns Eni schafften trotz schwacher Geschäftszahlen ein Plus von 2,32 Prozent auf 17,21 Euro. Der Konzern rutschte wegen der eingebrochenen Ölpreise und der globalen Wirtschaftskrise im vierten Quartal in die roten Zahlen. Allerdings habe der bereinigte Nettogewinn sechs Prozent über der Markterwartung gelegen, hiess es in einer ersten Stellungnahme vom Bankhaus Cheuvreux. Ausserdem habe Eni für den Verkauf der Gas-Töchter Stogit und Italgas mit 4,72 Milliarden Euro einen «fairen Preis» erzielen können.
Geschäftszahlen gab es am Morgen auch vom französischen Reifenhersteller Michelin. Die Aktien konnten ebenfalls trotz einer unerwartet schwachen Bilanz für 2008 deutlich zulegen, um 2,94 Prozent auf 31,87 Euro. Vor allem wegen des eingebrochenen Autoabsatzes gab der Überschuss nach Konzernangaben unerwartet stark von 774 Millionen Euro auf 360 Millionen Euro nach. Das Management rechnet erst im zweiten Halbjahr mit einer Erholung des Reifenmarktes. Trotz der schwachen Geschäfte will Michelin dennoch in Wachstumsmärkte expandieren.
Dann reagierte der französische Autobauer Renault auf den Gewinneinbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Rückzug der Gewinnprognose für 2009. Ausserdem müssen sich die Aktionäre auf eine geringere Dividende vom Auto-Hersteller einstellen. Trotz der negativen Nachrichten konnten die Renault-Aktien zuletzt mit dem starken Gesamtmarkt zulegen und schafften immerhin ein leichtes Plus von 0,59 Prozent auf 16,24 Euro.
Ausserdem zählten auch Aktien von führenden europäischen Chipherstellern zu den grossen Gewinnern des Tages. Analysten der Schweizer Grossbank UBS setzten die europäischen Halbleiter-Hersteller von zuvor «Underweight» auf «Overweight». Die bessere Bewertung des angeschlagenen Chip-Sektors sorgte bei den Aktien von ASML Holding für ein Plus von 3,21 Prozent auf 13,80 Euro. Ausserdem stufte die Deutsche Bank die Aktien von ASML nach oben und rät damit ab sofort zum Kauf der Papiere.
Die Papiere von STMicroelectronics konnten noch stärker zulegen und sprangen zuletzt 5,62 Prozent auf 4,41 Euro nach oben. Die Analysten der UBS hatten die Aktien von STMicroelectronics zuvor noch gesondert nach oben gestuft. (awp/mc/ps/20)