EU-Verlauf: Trendlos – Pendeln um Vortagesschluss, Telefonica gefragt

Börsinaner sprachen von erhöhter Vorsicht in der Nähe der Jahreshöchststände. Auch der am Vortag sehr feste Rohstoffsektor sorgte mit einem Rücksetzer für Gegenwind, nachdem in London Edelmetalle nach einer starken Woche eine Verschnaufpause einlegten. Im Subindex hoch gewichtete Stahltitel von ArcelorMittal verloren 0,99 Prozent auf 25,485 Euro. Im «Footsie» fielen die Minenwerte mit schwachen Kursen an das Indexende zurück. Angeführt wurde die Liste der Verlierer von Vedanta mit minus 3,84 Prozent auf 2.106 Pence.


Finanztitel tendierten uneinheitlich und schwankend wie der Gesamtmarkt. In der Spitzengruppe des EuroStoxx befanden sich die Banktitel der ING mit plus 0,80 Prozent auf 12,595 Euro und Intesa SanPaolo, die um 0,82 Prozent auf 3,0775 Euro anstiegen. Der noch festere Versicherungssektor wurde repräsentiert durch Allianz , die 0,59 Prozent auf 87,08 Euro zulegten. Credit Agricole und Societe Generale lagen indes deutlicher im Minus. Lloyds Banking Group verloren weitere 1,38 Prozent auf 93,09 Pence. Sie litten damit weiter unter der Last einer sich abzeichnenden Kapitalerhöhung im zweistelligen Milliardenbereich.


Grösster Gewinner im EuroStoxx waren Deutsche-Börse-Aktien gefolgt von Telefonica mit einem Zuwachs von 0,83 Prozent auf 19,38 Euro. Mit 19,725 Euro stand zwischenzeitlich der höchste Kurs seit Februar 2008 auf der Tafel. Der spanische Telekomkonzern will die Dividende in den kommenden Jahren deutlich erhöhen. Für das Geschäftsjahr 2010 will das Unternehmen einer Analystenpräsentation zufolge eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie bezahlen – 25 Cent oder knapp 22 Prozent mehr als für das laufende Jahr geplant sind. Beim Gewinn je Aktie im kommenden Jahr ist Telefonica indes jetzt etwas skeptischer als zuletzt und senkte das bisher genannte Ziel von 2,30 Euro auf die bislang als mögliche Untergrenze genannten 2,10 Euro. Cheuvreux-Analyst Jose Ramon Ocina sprach dennoch von sehr starken Zielvorgaben und beliess die Papiere auf der «Selected List». Der angestrebte Mindestgewinn liege über seiner Prognose von 1,99 Euro. Auch die Dividende liege höher.


Whitbread sprangen mit plus 3,52 Prozent auf 1.293 Pence an die Spitze des FTSE-100. Analystin Vicki Lee von Barclays Capital hob die Papiere des Hotel- und Restaurantbetreibers von «Underweight» auf «Overweight» und stockte das Kursziel von 865 auf 1.430 Pence auf. Gründe dafür seien aus ihrer Sicht konservative Markterwartungen, ein Potenzial von 23 Prozent für den operativen Gewinn innerhalb dreier Jahre und eine attraktive Bewertung. (awp/mc/gh/22)

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