EU-Verlauf: Uneinheitlich – Banken unter Druck – TomTom schiessen hoch

Für Bewegung sorgen könnten am Nachmittag noch Konjunkturmeldungen aus den USA, wo Daten zum Verkauf bestehender Häuser im März 2008 veröffentlicht werden.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um 0,05 Prozent auf 3.767,90 Punkte. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, legte hingegen 0,02 Prozent auf 3.166,33 Zähler zu. Für den französischen CAC-40-Index ging es um 0,18 Prozent auf 4.919,36 Punkte nach oben.


Britische Bankentitel gerieten unter Druck, nachdem die Royal Bank of Scotland (RBS) angekündigt hatte, wegen der internationalen Kreditkrise eine Kapitalerhöhung von 12 Milliarden Pfund (15 Milliarden Euro) vornehmen zu wollen. Gleichzeitig gab das Unternehmen neue Abschreibungen in Höhe von 5,9 Milliarden Pfund bekannt, die bislang höchste Summe einer britischen Bank. RBS-Papiere gaben 4,77 Prozent auf 354,75 Pence nach. Die Titel von HBOS fielen um 4,81 Prozent auf 514,00 Pence und für Barclays-Papiere ging es um 3,87 Prozent auf 460,00 Pence nach unten. Anleger fürchteten, dass neben der RBS noch weitere Banken zusätzliche Abschreibungen vornehmen könnten, erklärten Händler die Kursverluste im Finanzsektor.


Aktien von Associated British Foods (AB Foods) verloren nach der Präsentation ihrer Halbjahreszahlen 2,98 Prozent auf 863,50 Pence und zählten damit ebenfalls zu den schwächsten Werten im FTSE 100 . Händlern zufolge nahmen die Anleger Gewinne mit, nachdem der Lebensmittelkonzern einen vorsichtigen Ausblick geliefert habe. Das Zahlenwerk allerdings habe am oberen Rand der Erwartungen gelegen, hiess es am Markt.


An der Börse in Oslo rückten die Titel von Norsk Hydro um 2,60 Prozent auf 75,10 norwegische Kronen vor. Der Aluminiumproduzent habe im ersten Quartal mit seinem bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern sowohl die eigenen Erwartungen als auch die durchschnittlichen Marktschätzungen übertroffen, schrieben die Analysten der Investmentbank Carnegie. In Amsterdam schossen die TomTom-Papiere um 9,69 Prozent auf 22,65 Euro in die Höhe. Händlern zufolge ist die angestrebte Übernahme von TeleAtlas ohne Auflagen genehmigt worden.


In Paris rückten die Titel von Air France-KLM um 1,55 Prozent auf 19,62 Euro vor. Die französische-niederländische Fluggesellschaft hat ihr Übernahme-Angebot für die italienische Alitalia endgültig zurückgezogen. Das Angebot vom 14. März sei nicht mehr gültig, da die Bedingungen nicht erfüllt seien, teilte das Unternehmen am Montag auf seiner Website mit. «Die Marktteilnehmer zeigen sich erleichtert, dass Air France-KLM die Übernahmen von Alitalia ad acta gelegt hat», sagte ein Händler.


Alitalia-Aktien wurden wie schon des öfteren am Vormittag bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt, nachdem sie im frühen Handel um mehr als elf Prozent eingebrochen waren. Der scheidende Ministerpräsident Romano Prodi berief den Ministerrat ein, um über die Situation und weitere Schritte zu beraten. Jedoch sahen Beobachter in Rom die Fluggesellschaft bereits vor dem Aus: «Dies ist das Begräbnis von Alitalia», sagte ein Manager des Unternehmens.


Titel von Syngenta fielen in Zürich trotz eines Umsatzsprungs im ersten Quartal um 0,69 Prozent auf 322,50 Schweizer Franken. Händler erklärten die Kursverluste mit Gewinnmitnahmen nach guten Nachrichten. Die Erlöse des Schweizer Agrarchemiekonzern kletterten wegen der Dollarschwäche um 28 Prozent auf 3,8 Milliarden US-Dollar. Neben den gestiegenen Absatzmengen habe sich eine Preiserhöhung von drei Prozent positiv ausgewirkt. (awp/mc/pg)

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