EU-Verlauf: Uneinheitlich – Neue Hoffnung auf US-Leitzinssenkung

Am Morgen noch hatten die negativen Vorgaben aus den USA belastet, da die erhofften Zinssenkungssignale im Protokoll zur jüngsten Fed-Sitzung ausgeblieben waren.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann bis zur Mittagszeit 0,06 Prozent auf 4.173,05 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,25 Prozent auf 3.665,78 Punkte. Der Euronext 100 tendierte mit minus 0,01 Prozent auf 974,19 Zähler nahezu unverändert. In Paris rückte der CAC 40 um 0,11 Prozent auf 5.480,18 Punkte vor. Der FTSE 100 stieg um 0,30 Prozent auf 6.120,00 Zähler.


Einige Unternehmen stehen an diesem Tag mit ihren Zahlen im Fokus. So hat der niederländische Brauereikonzern Heineken im ersten Halbjahr die Gewinnerwartungen des Marktes übertroffen, allerdings das Jahresziel für das organische Wachstum nur bekräftigt. Das habe den Markt, der sowieso schon in einer schlechten Stimmung sei, enttäuscht, sagten Händler. Zudem war der Umsatz hinter den Prognosen der Analysten zurückgeblieben. Die Aktie sank im Euronext 100 um 0,88 Prozent auf 45,00 Euro und zählte damit zu den schwächsten Werten.


Renault waren mit minus 3,18 Prozent auf 96,16 Euro schwächster Wert im EuroSTOXX 50. Ein Händler sagte, dass einige Investoren die Aussagen des Vorstandschefs Carlos Ghosn in Wien überinterpretiert hätten. Ghosn hatte gesagt, er sehe derzeit keinen Grund, warum er das in Aussicht gestellte Absatzziel bis 2009 ändern sollte. Der französische Autobauer will damit unverändert 800.000 Fahrzeuge mehr verkaufen als 2005. Manche hätten die Aussage Ghosns als Signal interpretiert, dass die Gruppe dieses Ziel nicht erreichen werde, hiess es.


Suez stiegen um 3,00 Prozent auf 39,44 Euro. Einem Pressebericht zufolge soll sich der französische Energieversorger erst von seiner Umweltsparte trennen, bevor er mit Gaz de France (GdF) fusionieren darf. Dies fordere der französische Präsident Nicolas Sarkozy, wie «Les Echo» unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person berichtete.


Die Aktien von Accor waren dagegen nach dem Bericht über das vergangene Halbjahr Spitzenwert im französischen Leitindex CAC 40 und legten um 3,42 Prozent auf 61,46 Euro zu. Zudem kündigte die Hotelgruppe einen Aktienrückkauf in Höhe von weiteren 500 Millionen Euro an. Die Analysten der Citigroup hoben hervor, dass das operative Ergebnis über den Prognosen gelegen habe und nannten das neue Aktienrückkaufprogramm eine «positive Überraschung». Der Versicherer SCOR enttäuschte bei der Vorlage seiner Halbjahreszahlen Analysten zufolge mit seiner Schaden-Kosten-Quote. Das Papier büsste 2,65 Prozent auf 17,28 Euro ein.


In London präsentierte der Hotel- und Restaurantbetreiber Whitbread seinen Zwischenbericht. Er steigerte den Umsatz auf vergleichbarer Basis in den 24 Wochen bis zum 16. August um 6,6 Prozent, was die Aktie mit plus 2,82 Prozent auf 1.602,00 Pence zum Spitzenwert im Footsie aufsteigen liess. PartyGaming gewannen nach Vorlage überraschend starker Halbjahresergebnisse 13,19 Prozent auf 25,75 Pence. Zudem zeigte sich der Online-Glücksspielkonzern zuversichtlich über die Aussichten für das Gesamtjahr. (awp/mc/pg)

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