Der Handel verläuft laut Börsianern sehr ruhig. Neben den Arbeitsmarktdaten sowie dem ISM-Einkaufsmanagerindex wartet der Markt mit Spannung auf die Abstimmung des US-Repräsentantenhauses zum Rettungspaket, nachdem der Senat bereits zugestimmt hatte. Die Mehrheit ist nicht gesichert. Die demokratische Sprecherin in der Parlamentskammer, Nancy Pelosi, warnte vor einer übereilten Abstimmung am Freitag, die erneut in einem Debakel enden könnte. Im Hinblick auf den Arbeitsmarktbericht hatten die als Indikator geltenden ADP-Daten am Mittwoch eine sinkende Beschäftigung im Privatsektor angezeigt, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren zudem gestiegen.
Die von der Finanzkrise belasteten Banken- und Versicherungstitel setzten ihre jüngste Erholungsbewegung mit mehrheitlich sehr festen Kursen fort. UniCredit gewannen 3,45 Prozent auf 2,91 Euro und gehörten damit zu den Favoriten im EuroSTOXX. Die Societe Generale hat ihre Einstufung für die Grossbank von «Hold» auf «Buy» angehoben, das Kursziel allerdings von 4,30 auf 3,60 Euro reduziert. Der jüngste Kursrutsch sei ebenso wie die zu Grunde liegende Befürchtung überzogen, hiess es zur Begründung.
BNP Paribas kletterten um 3,94 Prozent auf 67,77 Euro, ING Groep verteuerten sich um 3,02 Prozent auf 16,74 Euro. In London ragten HBOS unter den Banken mit plus 6,17 Prozent auf 180,60 Pence heraus. Old Mutual gewannen nach Beilegung eines Streits um die Höhe von Kompensationszahlungen um 6,47 Prozent auf 77,30 Pence zu.
In der Schweiz stemmten sich UBS mit einem Aufschlag von 2,25 Prozent auf 21,78 Franken gegen den schwachen Markttrend. Die Schweizer Grossbank reorganisiert ihr Investmentbanking und will dabei weitere 2.000 Arbeitsplätze streichen. Die ZKB kommentierte positiv. Die Bereiche, in denen die UBS Investment Bank stark sei, werden ausgebaut oder aufrechterhalten, die schwachen Bereiche geschlossen oder stark reduziert, hiess es. Credit Suisse legten nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 1,42 Prozent auf 53,75 Franken zu.
Schwächste Titel im EuroSTOXX waren Aegon mit minus 5,97 Prozent auf 5,801 Euro. Fortis drehten nach anfänglichen Kursgewinnen um 4,01 Prozent auf 5,270 Euro in die Verlustzone und waren damit schwächste Titel im STOXX. Im «Footsie» ragten Enterprise Inns mit einem Verlust von 8,10 Prozent auf 164,50 Pence heraus.
Roche-Aktien verloren in Zürich 1,39 Prozent auf 177,00 Franken. Das Pharmaunternehmen Merck Serono und die Roche-Tochter Genentech haben einen schweren Nebenwirkungsfall beim Medikament Raptiva (Efalizumab) gemeldet. (awp/mc/gh/19)