Nach den Kursgewinnen vom Vortag komme es nun zu einer leichten Verschnaufpause kommen, sagte ein Händler. In London brachen 3i Group 22,51 Prozent auf 196,00 Pence ein und markierten zwischenzeitlich beim Stand von 185 Pence ein neues Rekordtief. Händler verwiesen auf die Meldung vom Vortag, dass der Wert der Vermögenswerte im letzten Quartal eingebrochen ist. In London sackten AstraZenca unmittelbar nach Vorlage ihrer Zahlen um 0,98 Prozent auf 2.832 Pence. Kurz zuvor hatte der Titel noch zu den stärksten Werten im «Footsie» gezählt.
Minenwerte gaben deutlich nach Xstrata dämmten ihre Verluste vom Vormittag zwar ein, fielen aber zuletzt noch um 8,91 Prozent auf 567,00 Pence. Der Rohstoffkonzern will mit Hilfe einer milliardenschweren Kapitalerhöhung einen Teil seiner Schulden abbauen. Von der Ausgabe rund 1,96 Milliarden neuer Aktien verspricht sich das Management frisches Kapital von rund 4,1 Milliarden britischen Pfund. Der Kurs von Kazakhmys fiel nach Zahlen um 4,34 Prozent auf 231,00 Pence. Rio Tinto verloren 7,06 Prozent auf 1.501,00 Pence. Laut eines Presseberichts führt der Konzern mit dem staatlichen chinesischen Konzern Chinalco Gespräche über eine Kapitalspritze und den Verkauf von Vermögenswerten.
In Stockholm fielen Hennes & Mauritz (H&M) nach Zahlen um 2,80 Prozent auf 312,50 Kronen. Der schwedische Textilkonzern hielt seinen Wachstumskurs trotz der Krise und steigerte den Nettogewinn. Europaweit rücken Unternehmen aller Branchen mit Vorlage ihrer Bilanzen in den Blick. Der Ölkonzern Royal Dutch Shell bekam im vierten Quartal die niedrigeren Preise für Öl und Gas deutlich zu spüren und wies einen Verlust von 2,8 Milliarden Dollar aus. Die Aktie hielt sich in London mit plus 0,06 Prozent auf 1.777 Pence nahe ihres Vortagesschlusses.
Auch die Bankenwerte sorgten erneut für Aufsehen, nachdem Standard & Poor’s das Rating für BNP Paribas und Fitch das Rating für Barclays und ING Groep gesenkt hatte. BNP Paribas fielen um 3,80 Prozent auf 29,00 Euro. ING Groep fielen um 1,93 Prozent auf 6,69 Euro. UBS brachen um 10,49 Prozent auf 14,25 Euro ein. An der Börse kursierten Gerüchte über einen Verlust in Milliardenhöhe aus dem Handelsgeschäft des vierten Quartals.
In der Schweiz blickt der Uhrenkonzern Swatch Group vorsichtig, aber nicht pessimistisch auf das Geschäftsjahr 2009 und erwartet ein «bescheidenes» Wachstum gegenüber 2008. Die Aktien verloren 2,73 Prozent auf 131,70 Franken. Analysten waren enttäuscht von den verfehlten Umsatzerwartungen. Die Konsensschätzungen des Marktes seien in den letzten Wochen nach schwachen Umsatzzahlen der Mitbewerber Tiffany, Richemont und Bulgari deutlich nach unten revidiert worden. Zudem hätten sich die Firmenverantwortlichen bis zuletzt vergleichsweise zuversichtlich geäussert. (awp/mc/ps/19)