EU-Verlauf: Verluste – Bank-Aktien drücken Indizes ins Minus
Am Nachmittag könnten dann noch die Zahlen von Johnson & Johnson für Bewegung im Konsumgütersektor sorgen. Die Zahlen von Intel, die Technologietitel bewegen könnten, werden erst nach US-Börsenschluss erwartet.
«Auch wenn es nun erstmal zu einer Korrektur kommen könnte, tun Anleger gut daran, nicht zu verkaufen», sagte Bernard McAlinden, Investment-Stratege bei NCB Stockbrokers. «Wirtschaftsdaten und Bewertungen sind immer noch in Ordnung.»
Bankenwerte führten die Verliererliste im europäischen Leitindex an. Credit Agricole büssten mehr als drei Prozent auf 14,385 Euro ein. ING verloren 2,22 Prozent auf 12,135 Euro. In London fiel der Kurs von Lloyds Banking Group um 3,01 Prozent auf 88,850 Pence und der von Barclays um 2,99 auf 361,625 Pence.
Auch Minenwerte präsentierten sich schwach. Antofagasta litten mit minus 2,05 Prozent auf 811,00 Pence unter dem gesunkenen Kupferpreis. Zudem hat Freeport-McMoRan Copper & Gold die Perspektiven für den Kupfermarkt im kommenden Jahr als ungewiss eingestuft. Papiere des Kupferproduzenten Kazakhmys stiegen dagegen um 1,11 Prozent auf 1.186,00 Pence. Händler verweisen auf die Verhandlungen mit Banken über eine Kreditlinie von zwei Milliarden Dollar. Insgesamt wurden die Verluste im Minensektor jedoch durch den erneut auf ein Rekordhoch gestiegenen Goldpreis etwas eingedämmt.
Stahlaktien waren europaweit gefragt: ArcelorMittal sprangen mit einem Aufschlag von 1,65 Prozent auf 26,105 Euro an die Spitze im Eurostoxx 50. Die Titel profitierten von einer positiven Studie von Goldman Sachs zur Stahlbranche in Asien. Auch an der Börse in Japan sorgte die Studie für Kurszuwächse bei Stahlwerten wie Nippon Steel und Kobe Steel . Am Vortag hatte der Welt-Stahlverband ausserdem mitgeteilt, dass der globale Stahlverbrauch im kommenden Jahr um mehr als neun Prozent anspringen wird. Die Wirtschaftserholung verlaufe stärker als vorhergesagt, so die Experten.
In Amsterdam gerieten DSM mit minus 1,31 Prozent auf 29,11 Euro unter Druck. Der niederländische Spezialchemiekonzern bleibt weiter vorsichtig und will die angekündigten Spartenverkäufe bis Ende 2010 über die Bühne bringen. Es sei noch zu früh, um das Erreichen der Talsohle auszurufen, sagte DSM-Finanzvorstand Rolf-Dieter Schwalb der «Süddeutschen Zeitung». «Es gibt noch zu viele Unsicherheiten. Wir stellen uns auf schwierige Zeiten auch im Jahr 2010 ein.» Auch der europäische Chemie-Index büsste knapp ein halbes Prozent ein. (awp/mc/pg/16)