EU-Verlauf: Verluste begrenzt – Bank- und Öltitel in der Defensive

Der EuroStoxx 50 verlor bis zum Mittag 0,13 Prozent auf 2.845,53 Zähler. In Paris stieg der CAC-40-Index um 0,06 Prozent auf 3.787,64 Zähler. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,03 Prozent auf 5.221,73 Punkte.


«Es gibt derzeit einfach keinen Grund wieder in den Markt einzusteigen», sagte Jim Wood-Smith Chefanalyst beim Handelshaus Williams de Broe. Der Abschwung im Handel zum Jahresende und das Ausdünnen der Handelsbücher habe schon vor rund einer Woche angefangen. Bankentitel gehörten zu den Verlierern. Unicredit, Banco Santander, UBS und Deutsche Bank büssten zwischen 0,73 und 1,25 Prozent ein. Verkäufe dominierten europaweit auch die Ölwerte. BP verloren 0,83 Prozent auf 576,30 Pence, Royal Dutch Shell gaben 0,68 Prozent auf 1.814,50 Pence ab und Total notierten mit 0,84 Prozent auf 42,155 Euro im Minus.


An der Spitze im Eurostoxx standen Volkswagen Stammaktien mit einem Plus von 2,42 Prozent auf 80,80 Euro. VW steigt beim japanischen Autobauer Suzuki für einen Milliardenbetrag ein. Im Gegenzug wolle der japanische Konzern bis zur Hälfte des erhaltenen Kaufpreises in VW-Aktien investieren. Papiere des niederländischen Lebensversicherers AXA hielten mit Minus 2,14 Prozent auf 15,98 Euro die rote Laterne.


In London profitierten Titel der teilverstaatlichten Bank Royal Bank of Scotland (RBS) von einem Pressebericht und stiegen mit einem Plus von 2,22 Prozent auf 31,1250 Pence an die «Footsie»-Spitze. Der indischen Zeitung «Mint» zufolge ist die Grossbank HSBC im Bieterwettstreit um das Asien-Geschäft der RBS am Ziel angelangt. Das in Asien bereits breit aufgestellte Institut werde das Privat- und Mittelstandsgeschäft der RBS in Indien, China und Malaysia übernehmen, schreibt das Blatt unter Berufung auf einen indischen RBS-Manager. Papiere der HSBC gewannen 0,79 Prozent auf 700,60 Pence.


In der Schweiz tendierten die Titel der Pharmaunternehmen Novartis mit Minus 0,09 Prozent auf 56,60 Franken und Roche mit Plus 0,12 Prozent auf 170,20 Franken unterschiedlich. Beide notierten damit aber besser als der Markt: Der Swiss-Market-Index (SMI) büsste 0,25 Prozent auf 6.383,87 Punkte ein. Während Novartis noch in diesem Jahr zahlreiche Zulassungsgesuche für den Onkologiemarkt einreichen will und 2010 weitere folgen sollen, präsentiert Roche neue Ergebnisse in der Behandlung von Brustkrebs im Früh- und Spätstadium. Im Mittelpunkt stehen Studien mit Herceptin (Trastuzumab) bei frühem Brustkrebs und wichtige Ergebnisse einer Studie mit Avastin (Bevacizumab) in der Zweitlinienbehandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs.


Auch Analystenkommentare gaben einer Reihe von Aktien Impulse. Titel des britisch-niederländischen Verlagskonzerns Reed Elsevier profitierten von einer Heraufstufung von «Hold» auf «Buy» durch die Deutsche Bank. Auch das Kurziel schraubte die Bank von 450 auf 550 Pence herauf. Am Mittag gewann die Aktie 0,75 Prozent auf 471,50 Pence. Titel der WPP Group profitierten von einem positiven Kommentar der HSBC. Die Bank hat die Aktien des britischen Werbekonzerns mit der Einschätzung «Overweight» und dem Ziel 750 Pence in ihre Beobachtung aufgenommen. WPP verteuerten sich um 0,59 Prozent auf 593.00 Pence. (awp/mc/ps/17) 

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