Händler begründeten die Verluste in erster Linie mit den eingebrochenen Kursen an den chinesischen Aktienmärkten. Zudem ging der japanische Leitindex Nikkei 225 am Mittwoch auf seinem niedrigsten Stand seit Ende Juli aus dem Handel. «Es gibt zur Zeit keinerlei Anzeichen, die auf eine V-förmige Erholung der globalen Wirtschaft schliessen lassen», sagte Marktstratege Heino Ruland von Ruland Research. «Dies dürfte dem Markt erst einmal die Luft nehmen.»
Finanztitel waren unter den grössten Verlierern im europäischen Leitindex. Unter den 10 schwächsten Aktien waren allein acht Finanzwerte zu finden. ING verloren 3,40 Prozent auf 8,955 Euro. Fortis, Unicredit und die französischen Banken Societe Generale und BNP Paribas gaben jeweils um mehr als zwei Prozent nach.
ArcelorMittal verloren 1,34 Prozent auf 24,24 Euro. Händler verwiesen auf die eingebrochenen Kurse bei chinesischen Rohstoffaktien und den Halbjahresverlust beim Stahlkonzern Maanshan Iron & Steel. An der Börse in London sackten im Zuge des gesunkenen Kupferpreises Minenwerte wie Antofagasta und Kazakhmys ab. Lediglich Eurasian Natural stemmten sich gegen den Trend und sprangen mit einem Plus von 7,14 Prozent auf 832,50 Pence an die «Footsie»-Spitze. Die Halbjahreszahlen des Rohstoffkonzerns seien besser ausgefallen als erwartet, hiess es am Markt.
Ölaktien wie Total , Repsol-YPF und Eni konnten von den gestiegenen Ölpreisen nicht profitieren und verloren bis zu einem Prozent. BP und Royal Dutch Shell tendierten in London nur leicht im Plus. An den Ölmärkten hatte die Aussicht auf ein Abschmelzen der Ölreserven in den USA am Mittwoch für Kauflaune gesorgt und den Preis für US-Rohöl zeitweise über die Marke von 70 US-Dollar getrieben.
Air France-KLM verloren in Paris 1,10 Prozent auf 9,90 Euro. Die Fluglinie will nun doch nicht mehr bei der staatlichen tschechischen Fluggesellschaft Czech Airlines (CSA) einsteigen. Der tschechische Finanzminister sei darüber informiert worden, dass Air France-KLM sich aus dem Privatisierungsverfahren zurückziehe, teilte der grösste europäische Luftfahrtkonzern mit.
An der Wiener Börse rückten die Aktien von Telekom Austria in den Blick. Der Konzern musste im ersten Halbjahr 2009 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn starke Rückgänge hinnehmen. Der Umsatz ging gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 5,8 Prozent auf 2,388 Milliarden Euro zurück, das Betriebsergebnis (EBIT) brach um 6,9 Prozent auf 350,3 Millionen Euro ein und der Jahresüberschuss sank um 25,8 Prozent auf 167,6 Millionen Euro. Damit fielen die Gewinnzahlen im zweiten Quartal aber immer noch deutlich besser aus als im ersten. Die Börse honorierte dies mit einem Aufschlag von 5,05 Prozent auf 11,24 Euro. (awp/mc/ps/17)