EU-Verlauf: Verluste – Finanzwerte im Minus, Sainsbury aber sehr fest
Vor diesem Hintergrund sank der EuroStoxx 50 um 0,62 Prozent auf 2.991,01 Punkte. In Paris fiel der CAC-40-Index um 0,51 Prozent auf 3.997,26 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,34 Prozent auf 5.511,36 Zähler nach.
Ansonsten warteten die Anleger auf den grossen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, sagten Händler. Eine Indikation könnten die Erstanträge am Nachmittag bringen. Ein anderer Börsianer verwies auf den anstehenden Zinsentscheid der Bank of England um 13.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit als möglichen Impulsgeber für die britischen Kurse. Bis dahin dürften sich die Anleger mit Engagements zurückhalten.
Unter den Finanzwerten fielen Axa um 1,59 Prozent auf 16,98 Euro, Royal Bank of Scotland (RBS) verloren als einer der schwächsten Werte im «Footsie» 2,02 Prozent auf 35,916 Pence. In Zürich sanken die Titel der UBS um 0,91 Prozent auf 16,38 Franken. Die Analysten von Keefe, Bruyette and Woods stuften derweil den europäischen Bankensektor auf «Neutral» ab. Zur Begründung hiess es, die Wachstumsmöglichkeiten in dieser Branche seien begrenzt.
Die Aktien von Sainsbury stemmten sich derweil mit einem Plus von 2,83 Prozent auf 327,00 Pence gegen den negativen Trend. Der Supermarkt-Betreiber hatte im dritten Geschäftsquartal einen unerwartet hohen Umsatz auf vergleichbarer Fläche erzielt. Analyst Clive Black von Shore Capital sprach von einem «exzellenten Zwischenbericht» und erhöhte seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Papiere des Einzelhändlers Tesco gewannen im Kielwasser der guten Nachrichten 0,70 Prozent auf 414,95 Pence.
Mit Blick auf die anderen Einzelwerte ging das Tauziehen um Cadbury in eine neue Runde. Der US-Lebensmittelkonzern Kraft Foods müsste im Fall einer Übernahme des britischen Schokoladen-Herstellers Teile des Geschäfts verkaufen. Die EU-Kommission billigte nach einer Wettbewerbsprüfung den geplanten Einstieg nur unter Auflagen. Ob aber die Übernahme aber überhaupt zustande kommt, ist offen. Das Süsswaren-Unternehmen Cadbury lehnt das Kraft-Angebot als zu niedrig ab. Zudem versuchen die Briten laut einem Pressebericht, sich mithilfe des US-Schokoladen-Herstellers Hershey vor der drohenden Übernahme durch Kraft zu schützen. Mitglieder des Cadbury-Verwaltungsrats hätten mit Vertretern von Hershey gesprochen, um sie zu einem Gebot für Cadbury zu bewegen, berichtete das «Wall Street Journal». Die Titel des Süsswarenherstellers stiegen um 0,26 Prozent auf 774,00 Pence.
Ferner verteuerten sich die Aktien von AstraZeneca um 1,10 Prozent auf 2.906,50 Pence. Das schwedisch-britische Pharmaunternehmen legte mit dem israelischen Generikahersteller Teva einen Patentstreit über das Sodbrennen-Medikament Nexium bei. Indes wurde der Streit mit dem ebenfalls indischen Generikahersteller Dr Reddy noch nicht beendet. Diese Auseinandersetzung stellt den Analysten von Morgan Stanley zufolge das einzig relevante Risiko für die Umsätze mit Nexium bis zum Jahr 2014 dar.
In der Schweiz rückten die Papiere von ABB um 0,15 Prozent vor auf 20,53 Franken. Die Analysten von JPMorgan hatten ihre Einschätzung für die Titel des Elektrotechnikkonzerns von «Neutral» auf «Overweight» erhöht und zudem das Kursziel von 22,50 auf 24,00 Franken angehoben. Die Aktien könnten von einem Anziehen der Aufträge Anfang dieses Jahres profitieren, schrieb Analyst Andreas Willi. In derselben Branchenstudie reduzierte der JPMorgan-Experte aber sein Votum für die Papiere von Schneider Electric auf «Neutral» von zuvor «Overweight». Das Ziel jedoch erhöhte er von 78,00 auf 89,00 Euro. Das Wachstumspotenzial des französischen Elektronikkonzerns sei nun besser eingepreist, hiess es. Schneider-Electric-Titel fielen um 1,53 Prozent auf 79,97 Euro. (awp/mc/ps/15)